Noch kein Lohn am Konto
"Traurig" – KTM-Mitarbeiterin braucht für Urlaub Kredit
Die Lage für KTM-Mitarbeiter ist düster. Eine Betroffene wartet noch auf ihren ausständigen Lohn. Für ihren Urlaub braucht sie jetzt einen Kredit.
Bittere Zeiten für Hunderte Familien im Innviertel. 250 Mitarbeiter sind bereits entlassen, 500 werden noch zusätzlich gekündigt. Nach und nach melden sich unzählige Betroffene bei "Heute" und schildern ihre verzweifelte Lage.
"Mehr als die Hälfte meines Lebens arbeite ich für KTM", berichtete etwa ein Vater. Nun lasse man die Angestellten über die nahe Zukunft im Unklaren. "Sie wollen uns unsere letzte Würde nehmen – als ob wir die Schuldigen an diesem Insolvenzverfahren sind", ärgert sich der Mann.
Auch eine Frau meldet sich bei "Heute". Sie erzählt von ihrer Nachbarin, die gekündigt wurde. "Die Betroffene hat mir traurig erzählt, dass sie jetzt auf die Bank muss. Da alle Abbuchungsaufträge durchgeführt wurden, ist ihr Konto nun im Minus", so die Innviertlerin. "Sie hat nicht mal mehr Geld für ihren Urlaub. Das muss sie sich jetzt von der Bank pumpen."
"Das Geld für die Mitarbeiter, die den berechtigten Austritt aus der Firma unterschrieben haben, ist noch nicht am Konto", so die verärgerte Frau. "Auch meine Familienmitglieder in ungekündigter Stellung haben bisher keine Auszahlung erhalten, die ja regulär am Ende des Monats kommen sollte."
„Das Geld für die Mitarbeiter, die den berechtigten Austritt aus der Firma unterschrieben haben, ist noch nicht am Konto.“
Dann melde dich bei uns unter [email protected]. Denn deine Story ist uns wichtig!
Doch mittlerweile glaube "niemand mehr dran". Keiner wisse derzeit, woher das Geld für die Tage ab 1. Dezember bis zum vorzeitigen Austritt kommt: "Also hat das Warten nach wie vor kein Ende."
Einige Bankinstitute hätten den Betroffenen nämlich angeboten, die Zinsen für Überziehungen für einen vereinbarten Zeitraum auszusetzen. Wie der Betriebsrat gegenüber den "OÖN" erklärte, kommen die Banken sämtlichen Mitarbeitern mit zinsfreien Darlehen für drei Monate entgegen.
KTM dementiert Vorwürfe
"Die Dezemberlöhne und -gehälter werden vor Weihnachten vom Unternehmen überwiesen", erklärte Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, noch vergangenen Donnerstag auf Anfrage. Wie am Freitag bekannt wurde, wird daraus jetzt aber doch nichts.
KTM-Pleite
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, weitere 500 Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.
- Tausende Jobs wackelnKTM pleite: Schulden sind viel höher als bisher gedacht29. November 2024
- Experte packt ausMega-Pleite bei KTM – jetzt kommt alles ans Licht30. November 2024
- Ganze Region unter Schock"Katastrophe!" Pfarrer betet jetzt für KTM01. Dezember 2024
- Krise trifft Region hart"Ungerecht" – KTM-Belegschaft vor traurigen Weihnachten02. Dezember 2024
- Weniger SteuereinnahmenHerbe KTM-Pleite: Hier geht nun ganz viel Geld verloren02. Dezember 2024
- Nach ersten Versammlungen"Begräbnisstimmung": Das haben KTM-Mitarbeiter erfahren03. Dezember 2024
- Tragische Schicksale bei KTMMitarbeiter gibt für Job alles auf, nun droht Kündigung06. Dezember 2024
- Druck auf KTM-Angestellte?"Wenn du nicht unterschreibst, dann putzt du das Klo!"12. Dezember 2024
Die Bilder des Tages
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- Die Lage für KTM-Mitarbeiter ist düster, da viele auf ihren ausstehenden Lohn warten und einige, wie eine betroffene Frau, sogar Kredite für ihren Urlaub aufnehmen müssen.
- Insgesamt sind bereits 250 Mitarbeiter entlassen worden und weitere 500 Kündigungen stehen bevor, was viele Familien im Innviertel in eine verzweifelte Lage bringt.