Noch kein Lohn am Konto

"Traurig" – KTM-Mitarbeiterin braucht für Urlaub Kredit

Die Lage für KTM-Mitarbeiter ist düster. Eine Betroffene wartet noch auf ihren ausständigen Lohn. Für ihren Urlaub braucht sie jetzt einen Kredit.
Johannes Rausch
17.12.2024, 12:09

Bittere Zeiten für Hunderte Familien im Innviertel. 250 Mitarbeiter sind bereits entlassen, 500 werden noch zusätzlich gekündigt. Nach und nach melden sich unzählige Betroffene bei "Heute" und schildern ihre verzweifelte Lage.

"Mehr als die Hälfte meines Lebens arbeite ich für KTM", berichtete etwa ein Vater. Nun lasse man die Angestellten über die nahe Zukunft im Unklaren. "Sie wollen uns unsere letzte Würde nehmen – als ob wir die Schuldigen an diesem Insolvenzverfahren sind", ärgert sich der Mann.

Auch eine Frau meldet sich bei "Heute". Sie erzählt von ihrer Nachbarin, die gekündigt wurde. "Die Betroffene hat mir traurig erzählt, dass sie jetzt auf die Bank muss. Da alle Abbuchungsaufträge durchgeführt wurden, ist ihr Konto nun im Minus", so die Innviertlerin. "Sie hat nicht mal mehr Geld für ihren Urlaub. Das muss sie sich jetzt von der Bank pumpen."

"Das Geld für die Mitarbeiter, die den berechtigten Austritt aus der Firma unterschrieben haben, ist noch nicht am Konto", so die verärgerte Frau. "Auch meine Familienmitglieder in ungekündigter Stellung haben bisher keine Auszahlung erhalten, die ja regulär am Ende des Monats kommen sollte."

„Das Geld für die Mitarbeiter, die den berechtigten Austritt aus der Firma unterschrieben haben, ist noch nicht am Konto.“
Betroffene Frau

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Doch mittlerweile glaube "niemand mehr dran". Keiner wisse derzeit, woher das Geld für die Tage ab 1. Dezember bis zum vorzeitigen Austritt kommt: "Also hat das Warten nach wie vor kein Ende."

Einige Bankinstitute hätten den Betroffenen nämlich angeboten, die Zinsen für Überziehungen für einen vereinbarten Zeitraum auszusetzen. Wie der Betriebsrat gegenüber den "OÖN" erklärte, kommen die Banken sämtlichen Mitarbeitern mit zinsfreien Darlehen für drei Monate entgegen.

KTM dementiert Vorwürfe

"Die Dezemberlöhne und -gehälter werden vor Weihnachten vom Unternehmen überwiesen", erklärte Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, noch vergangenen Donnerstag auf Anfrage. Wie am Freitag bekannt wurde, wird daraus jetzt aber doch nichts.

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