Weniger Steuereinnahmen
Herbe KTM-Pleite: Hier geht nun ganz viel Geld verloren
Kurz vor Weihnachten spitzt sich die Krise beim Innviertler Motorradhersteller zu. Jetzt müssen auch Gemeinden mit massiven Geldeinbußen rechnen.
Am Freitag brachte KTM am Landesgericht Ried drei Sanierungsanträge mit Eigenverwaltung ein. Ein entsprechendes Verfahren wurde bereits eröffnet. Insgesamt sind davon 2.380 Beschäftigte – davon 986 Angestellte, 1.181 Arbeiter und 213 Lehrlinge – betroffen. Es gibt 1.624 Gläubiger.
"Heute" hat mit einem Lokalpolitiker aus Munderfing – einem der Firmenstandorte – gesprochen, der über die drastische Lage erzählt. Er möchte anonym bleiben. Wie sehr die Gemeinde finanziell von dem insolventen Unternehmen abhängt, verdeutlicht der Mann mit einer Zahl: "80 Prozent der Kommunalsteuer kommen von KTM. Wir sind unmittelbar betroffen."
Stimmung "extrem schlecht"
Die Folgen einer hohen Arbeitslosigkeit seien für den Ort immens: "Wir können jetzt einige Projekte nicht realisieren." Die momentane Stimmungslage sei "extrem schlecht", so der Politiker. Und: Es sei ein Dominoeffekt in der Region festzustellen, da auch zahlreiche Zulieferbetriebe mit KTM zusammenarbeiten. Außerdem würden unzählige Mitarbeiter wohl mit Lohnkürzungen rechnen müssen.
„Wir können jetzt einige Projekte nicht realisieren.“
Fraglich bleibe auch, inwieweit das Land einspringen wird. Es gehe in Zukunft darum, die Firma für Investoren wieder interessant zu machen. Was passiert jetzt? "Keiner weiß, wie es weitergeht", sagt der Anrainer. Es gebe keine Informationen. "Alle haben Angst um ihren Job." "Es wird weitergehen, aber es sind einige Hürden zu meistern", zeigt sich der Mann optimistisch.
„Alle haben Angst um ihren Job.“
Wie berichtet, haben die Mitarbeiter vorerst keinen Lohn für November ausbezahlt bekommen. Die rund 3.600 Betroffenen müssen sich das Geld beim sogenannten Insolvenz-Entgelt-Fonds holen. Die dafür nötigen Anträge arbeitet die Arbeiterkammer gemeinsam mit den Beschäftigten aus.
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Auf den Punkt gebracht
- Kurz vor Weihnachten spitzt sich die Krise beim Innviertler Motorradhersteller KTM zu, was massive Geldeinbußen für die Gemeinden bedeutet.
- Die Stimmung im Innviertel ist extrem schlecht, da 80 Prozent der Kommunalsteuer von KTM kommen und zahlreiche Mitarbeiter sowie Zulieferbetriebe betroffen sind.