6.000 Euro verloren

"Stehe mit nichts da" – Junge Mutter völlig verzweifelt

Der Krimi um die Kika/Leiner-Insolvenz reißt etliche Privatpersonen in finanzielle Notlagen. So auch diese Mutter, die ein neues Leben starten wollte.

Michael Pollak
"Stehe mit nichts da" – Junge Mutter völlig verzweifelt
Nina M. zittert um ihr Geld – 6.000 Euro hat sie angezahlt.
iStock/Privat

Es reißt nicht ab. "Heute" wird von immer mehr Betroffenen der Kika/Leiner-Insolvenz kontaktiert. Es sind bewegende Schicksale von Menschen, deren Wohnträume platzen.

Eine davon ist Nina M. (24), die jetzt in Gerasdorf (Niederösterreich) wohnt. Noch vor wenigen Wochen blickte sie voller Optimismus in die Zukunft. Im März des kommenden Jahres zieht die alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn (1,5 Jahre alt) in eine neue Wohnung in Wien. Es ist eine größere und sogar günstigere Wohnung in der Donaustadt. "Ich will meinem Sohn ein neues, besseres Leben bieten", sagt sie zu "Heute".

6.000 Euro sofort überwiesen

Voller Tatendrang plant sie in der Kika/Leiner-Filiale Wien-Nord am 11. Oktober die Küche für die neue Wohnung. "Die wollten von mir unbedingt eine Entscheidung am selben Tag und auch eine 50-Prozent-Anzahlung", sagt Nina M.

"Ich habe um einen besseren Preis verhandelt", erzählt sie weiter, "dann bekam ich einen Gutschein über 350 Euro – das wurde mir auf die Kundenkarte gutgeschrieben." Nina M. freute sich, diese Summe wollte sie in Badezimmer-Möbel investieren. Also unterschrieb sie und überwies ihre Ersparnisse: 6.000 Euro.

Die Vorbereitungen auf den Umzug gehen weiter. Eine Woche vor der Verkündung der Insolvenz kommen Kika-Mitarbeiter in die neue Wohnung, um auszumessen. Alles läuft noch nach Plan.

Schock, als Kundin Gutschein einlösen will

Dann, einen Tag vor dem Kika-Crash, verdichten sich die Hinweise auf eine Insolvenz, "der Konsumentenschutz meint, man soll schnell noch Gutscheine einlösen." Genau das will Nina M. auch machen, da folgt der erste Schock: "In der Filiale haben sie gesagt, dass es keine Gutschrift gibt auf meiner Karte." Von Empathie war nicht viel zu spüren, "wir können nichts machen, das ist halt so." Erklärung: "Die Zentrale hat das wohl nicht mehr genehmigt."

Für Nina M. bricht eine Welt zusammen, als ihr die Tragweite der Kika-Pleite bewusst wird. "Ich bin vollkommen verzweifelt, fühle mich im Stich gelassen – was wird jetzt aus meiner Anzahlung?", fragt sie. Lange Zeit hat sie auf ihre Einrichtung gespart, "jetzt stehe ich mit nichts da! Ich bin noch in Karenz, ich habe viel geopfert für dieses Geld. Es ist eine Katastrophe."

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"Kann mir nicht vorstellen, dass das niemand gewusst hat"

Im März jedenfalls ist der Umzugstermin. "Ich hoffe noch auf Geld als Gläubigerin", sagt Nina M. im Gespräch mit "Heute". Sie hat viel versucht: "Ich habe auch bei meiner Bank nachgefragt, ob wir die Zahlung irgendwie rückgängig machen können, dem Insolvenzverwalter habe ich geschrieben."

Von Kika/Leiner ist sie schwer enttäuscht, "ich kann mir nicht vorstellen, dass das niemand gewusst hat."

Ich nehme an, wenn ich 1.000 Euro zurückbekomme, wäre das schon viel
Nina M. (24)

Kontakt nahm die Neo-Wienerin auch mit XXXLutz auf: "Die meinten, ich sollte vorbeikommen, die wollen versuchen mir zu helfen." Das ist wenigstens ein Lichtblick, doch sie weiß genau: "Den großen Verlust bekomme ich nicht mehr rein, so eine Küche bekomme ich sicher nicht wieder."

Niedergeschlagen sagt sie zum Schluss unseres Gesprächs: "Ich nehme an, wenn ich 1.000 Euro zurückbekomme, wäre das schon viel."

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Auf den Punkt gebracht

  • Die Kika/Leiner-Insolvenz hat viele Privatpersonen in finanzielle Notlagen gestürzt, darunter auch die alleinerziehende Mutter Nina M., die 6.000 Euro für eine neue Küche überwiesen hatte.
  • Als die Insolvenz bekannt wurde, konnte sie ihren Gutschein nicht mehr einlösen und steht nun verzweifelt und ohne das dringend benötigte Geld da, während sie auf eine mögliche Rückerstattung hofft.
POM
Akt.