Möbelhaus ist pleite
Kika-Mitarbeiterin unter Tränen: "Finde nie wieder Job"
Zahlreiche Angestellte des Möbelunternehmens Kika/Leiner bangen kurz vor Weihnachten um ihre Jobs. Viele wissen nicht mehr weiter!
Nachdem eine Sanierung der insolventen Möbelkette Kika/Leiner nun endgültig gescheitert ist, fragen sich viele Mitarbeiter, wie es weiter geht. Zwei langjährige Mitarbeiterinnen bezeichnen die Stimmung im Unternehmen als sehr gedrückt. Der Schock sitze tief und der Gedanke, keinen neuen Job zu finden, jagt vielen große Angst ein.
Mitarbeiter sind schockiert
Anita (Name geändert) arbeitet seit rund 15 Jahren in der Kika/Leiner Filiale Wien Nord. Sie steht zwei Jahre vor der Pension und ist aufgrund ihrer derzeitigen Situation verzweifelt: "Wie soll ich jetzt zwei Jahre vor der Pension einen neuen Job finden? Das wird fast unmöglich sein", erzählt sie mit zittriger Stimme, in ihren Augen sammeln sich Tränen.
Schon das zweite Mal sieht sie sich mit einem drohenden Jobverlust konfrontiert: Bereits im Jahr 2023 stand das Möbelhaus kurz vor dem Aus, jetzt ist es wieder so weit. "Da haben sie uns ja eine schöne Weihnacht’ beschert", scherzt die Mitarbeiterin traurig. "Ich habe meine Arbeit immer mit Herz gemacht, ich bin wirklich sehr traurig, es war ein Schock."
Auch Renate (Name geändert) ist schon sehr lange Mitarbeiterin in dem Unternehmen. Seit bald 20 Jahren betreut sie hier die Kunden: "Ich bin gerne zur Arbeit gekommen. Man gewöhnt sich auch an die Leute hier." Um die momentane Lage zu beschreiben, findet sie bloß ein Wort: "Die Situation ist einfach beschissen," erzählt sie verärgert. Sie erzählt von Kollegen, die schon viel länger dabei sind, als sie selbst. Manche schon seit über 25 Jahren. "Die allgemeine Stimmung hier ist so, dass fast alle sehr traurig sind. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, jemals woanders zu arbeiten."
"Erfuhren es durch Medien"
Der größte Schock für die beiden war jedoch, dass sie von der Insolvenz der Möbelkette durch die Medien erfahren mussten. "Ich saß gerade im Auto und habe gehört, dass Kika/Leiner insolvent ist. Ich konnte das gar nicht glauben, ich dachte, dass das nicht stimmen kann." erinnert sich Anita. Von der Geschäftsführung hatten sie zu diesem Zeitpunkt noch kein Wort gehört. Diesen Umgang mit den Mitarbeitenden findet sie respektlos. Genau so sieht es auch Renate: "Die Nachricht kam überraschend, die Art und Weise, wie wir sie erfahren haben, nicht", gibt sie zu. Bereits beim letzten Mal im vergangenen Jahr sei es nicht anders gewesen.
Die beiden Mitarbeiterinnen beschreiben die Stimmung in der Filiale als sehr gedrückt. "Sie können hier viele fragen, es geht allen ähnlich", so Renate. Ihre Kollegin Anita erklärt, dass durch die langjährige Zusammenarbeit sogar ein familiäres Verhältnis entstanden sei. Obwohl sie wenig Hoffnung hat, wünscht sich Anita eine Sache ganz besonders intensiv: "Vielleicht passiert ja noch ein Weihnachtswunder, und jemand übernimmt die Kette."
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Auf den Punkt gebracht
- Die Insolvenz der Möbelkette Kika/Leiner hat viele langjährige Mitarbeiter in eine verzweifelte Lage gebracht, da sie um ihre Jobs bangen und die Nachricht aus den Medien erfahren mussten.
- Die Stimmung im Unternehmen ist gedrückt, und die Mitarbeiterinnen Anita und Renate äußern ihre tiefe Traurigkeit und Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft.