US-Präsidentschaftswahl 2024

So würde ein Trump-Sieg das globale Klima verändern

Die Auswirkungen eines Wahlsiegs von Donald Trump auf das Weltklima wären "enorm", klärt das Kontext-Institut für Klimafragen im "Heute"-Talk.

Bernd Watzka
So würde ein Trump-Sieg das globale Klima verändern
Donald Trump unterstützt die fossile Industrie.
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

"Für Donald Trump ist die Klimakrise ein 'Hoax' (dt. Schwindel). In Umweltauflagen und internationalen Klimaabkommen sieht er vordergründig ein Hemmnis für die Energieproduktion und einen Inflationstreiber", so das renommierte Kontext-Institut exklusiv zu "Heute".

Wie in seiner ersten Amtszeit wäre bei einem neuerlichen Einzug Trumps in Weiße Haus "davon auszugehen, dass Trump den Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie aktiv unterbinden" werde, heißt es weiter.

Bidens Klimagesetze zurücknehmen

Trump würde bei einem Sieg der Wahlen am 5. November "wohl versuchen, wichtige und bereits wirkungsvolle Klimagesetze der Biden-Administration" zurückzunehmen. Über die Umweltschutzagentur (EPA) hätte er direkten Zugriff auf die Umweltauflagen für Verkehr und Industrie.

Adieu, Paris: Dass Donald Trump neuerlich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten werde, hat der Republikaner bereits mehrfach angekündigt.

Klima-Folgen wären "enorm"

Die USA haben, hinter China, weltweit den zweithöchsten Ausstoß von Treibhausgasen. Setzt Trump seine Vorhaben für die zweite Amtszeit um, wären "die Folgen für den globalen Kampf gegen die Klimakrise enorm", so das Institut.

Plus von vier Milliarden Tonnen CO2

Der britische Thinktank Carbon Brief geht davon aus, dass im Falle einer Rücknahme von Bidens Klimagesetzen, die USA bis zum Jahr 2030 zusätzlich vier Milliarden Tonnen an CO2 ausstoßen würden.

Zum Vergleich: Das entspricht dem jährlichen Ausstoß von EU und Japans zusammen. Setzt Trump seine Pläne um, erwartet der Thinktank Chatham House, dass die Pariser Klimaziele für immer außer Reichweite gelangen – mit "enormen Folgen für die ganze Welt".

Rückabwicklung wichtiger Klimagesetze

Die Regierung von Joe Biden hat vor allem mit dem Inflation Reduction Act mit Milliarden-Investments einen Boom in grünen Technologien, wie Windkraft, Solarenergie oder Batterien ausgelöst. Die Maßnahmen "erschlossen neue Märkte, generierten nachhaltigen Wohlstand und senkten gleichzeitig den CO2-Ausstoß", so Kontext.

Trump würde in einer zweiten Amtszeit als US-Präsident "diesen Boom unterbinden". Dafür würde er aber die Hilfe des Kongresses benötigen, was allerdings aufgrund der "wachsenden Popularität der Klima-Maßnahmen zunehmend schwieriger" würde.

Umweltauflagen abschaffen

In den USA ist die Umweltschutzagentur für die Umweltauflagen zuständig. Als Präsident hätte Trump direkten Zugriff auf die Agentur. Wie in seiner ersten Amtszeit ist zu erwarten, dass er einen Mitstreiter als EPA-Direktor einsetzt, um wichtige Regulierungen für den Verkehr, die Industrie oder die Energieproduktion zu schwächen oder gar abzuschaffen.

Internationales Engagement

Wie schon in seiner ersten Amtszeit, würde Trump wohl neuerlich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen. Zudem gibt es Berichte, wonach eine Trump-Administration sogar einen Ausstieg aus dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) erwägen könnte.

Damit würden die USA auch als wichtigster Geldgeber zur Unterstützung des globalen Südens im Kampf gegen die Folgen der Klimakrise ausscheiden – eine Aufgabe, die auch auf Europa zurückfallen könnte.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hätte laut dem Kontext-Institut für Klimafragen und verschiedenen Thinktanks erhebliche negative Auswirkungen auf das globale Klima
    • Trump würde voraussichtlich wichtige Klimagesetze der Biden-Administration zurücknehmen, den Umstieg auf erneuerbare Energien behindern und erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten
    • Diese Maßnahmen würden zu einem erheblichen Anstieg der CO2-Emissionen und einer Verschlechterung der internationalen Klimaschutzbemühungen führen
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