Er droht dem Westen

Putin feuert "aus Angst" neue Superwaffe auf Ukraine ab

Die Ukraine setzt nun weitreichende Marschflugkörper gegen Russland ein. Putin antwortet mit einer neuen "Superwaffe", droht mit Drittem Weltkrieg.
Roman Palman
22.11.2024, 08:35

Eine Schockwelle ging am Donnerstag um die Welt. Russland habe in der Nacht eine Interkontinentalrakete (engl. ICBM) auf Dnipro abgefeuert, meldete der ukrainische Generalstab am Morgen danach. Videoaufnahmen in Telegram-Kanälen zeigten den steilen Einschlagwinkel der eingesetzten Waffe, die diese Vermutung nahelegten.

Nach anfänglichem Maulkorb für die Kreml-Sprecher meldete sich am Abend Kriegstreiber Wladimir Putin in einer Videoansprache persönlichen dazu zu Wort. Dabei prahlte er mit einer neuen Superwaffe namens "Oreschnik" (dt. "Haselnuss"). Diese Mittelstreckenrakete mit einigen Tausend Kilometer Reichweite fliege mit Hyperschallgeschwindigkeit und könne nicht abgefangen werden, behauptete der Kremlchef. Sie sei nicht mit Atomsprengköpfen bestückt.

Angstmache vor Drittem Weltkrieg

Dabei richtete er neue Drohungen gegen westliche Länder: Nach den ukrainischen Angriffen auf russisches Kernland mit US- und britisch produzierten Raketen (ATACMS) und Marschflugkörper (Storm Shadow/SCALP) wolle er seine "Oreschnik" gegen alle westlichen Unterstützer richten.

"Wir haben mehrfach unterstrichen, dass der vom Westen provozierte Regionalkonflikt in der Ukraine Elemente globalen Charakters angenommen hat", schürte Putin, der vor inzwischen mehr als 1.000 Tagen selbst den Einmarschbefehl gegeben hatte und selbst mit Unmengen an iranisch produzierten Drohnen zivile Infrastruktur in der Ukraine zerstören lässt, die Angst vor einem Dritten Weltkrieg.

Putin handelt so, "weil er sich verletzlich fühlt"

Bloß Säbelrasseln, sagt der Militäranalyst Michael Bohnert vom Thinktank RAND Corporation, einem Berater der US-Streitkräfte: "Russland hat besondere Angst vor dem Einsatz westlicher Raketen auf russischem Territorium".

"In vielerlei Hinsicht handelt Putin so, weil er sich verletzlich fühlt. Und dies ist eine der wenigen Möglichkeiten, die er noch hat, um Stärke zu zeigen", wird Bohnert weiter im Ö1-Morgenjournal am Freitag zitiert.

"Mehr Angst, als wir dachten"

Auf X hatte er bereits am Donnerstag von einem "nichtnuklearen Signal" an den Westen gesprochen: "Es bedeutet, dass der Ukraine keine konventionellen Langstreckenraketen mehr zur Verfügung gestellt werden sollen, die innerhalb der angegebenen INF-Reichweite von 500-5.500 km treffen.

"Es bedeutet auch, dass Putin wirklich besorgt ist, dass der Westen mehr Marschflugkörper liefern wird. Die Ukraine hat nicht wirklich viele davon oder ATACMS erhalten. Er muss mehr Angst vor den bevorstehenden Lieferungen haben, als wir dachten", so der Militäranalyst.

Dieser 'ICBM'-Start sei ein Signal dafür, dass Russland Probleme habe und "paranoid vor weiteren Angriffen ist". Er sei auch ein direkter Seitenhieb auf Zelenskis Forderung nach einer nichtnuklearen strategischen Abschreckung, bei der es sich wahrscheinlich um konventionelle Raketen innerhalb der INF-Reichweite handeln müsste"

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