Neue Kreml-Eskalation?

Ukraine: Putin feuert Interkontinentalrakete auf Dnipro

Russland soll erstmals seit Kriegsbeginn eine Interkontinentalrakete auf die Ukraine abgefeuert haben. Das behauptet die ukrainische Generalität.

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    Feuerwehrleute im Einsatz nach einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro in der Nacht auf 21. November 2024.
    Feuerwehrleute im Einsatz nach einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro in der Nacht auf 21. November 2024.
    Ukrainischer Katastrophenschutz / Handout via REUTERS

    "Am Morgen des 21. November 2024 zwischen 05.00 und 07.00 Uhr griffen russische Truppen die Stadt Dnipro (Unternehmen und kritische Infrastruktur) mit Raketen verschiedenster Art an. Insbesondere wurde eine interkontinentale ballistische Rakete aus der Region Astrachan in der Russischen Föderation [...] abgefeuert", berichtet der ukrainische Generalstab am Mittwochmorgen auf Facebook.

    Dazu habe eine Kampfjäger MiG-31K aus der Region Tambov eine Hyperschall-Rakete Ch-47M2 "Kinschal" sowie strategische Tu-95MS-Bomber (Startgebiet: Wolgograd-Region) Tarnkappen-Marschflugkörper vom Typ Ch-101 abgeschossen.

    Der Kreml wollte sich zu den ukrainischen Angaben zum mutmaßlichen Einsatz der Interkontinentalrakete (engl. ICMB) nicht äußern. Ukrainische Telegram-Kanäle verbreiten derzeit Videoaufnahmen, die den Einschlag bzw. Einschläge der Rakete zeigen sollen.

    Ukrainische Telegram-Kanäle verbreiten Videos, die den Einschlag einer russischen Internkontinantalrakete in der Stadt Dnipro zeigen sollen. (21. November 2024)
    Ukrainische Telegram-Kanäle verbreiten Videos, die den Einschlag einer russischen Internkontinantalrakete in der Stadt Dnipro zeigen sollen. (21. November 2024)

    Reaktion auf "Storm Shadow"-Einsatz?

    Es könnte dies eine Reaktion auf einen ukrainischen Angriff mit britisch produzierten "Storm Shadow"-Raketen sein. Die Ukraine hat nach einem Bericht des in Washington ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) offenkundig in der Nacht zum Dienstag das russische Hauptquartier für die Kursk-Gegenoffensive damit angegriffen.

    Nach ISW-Erkenntnissen sei das russisch-nordkoreanische Hauptquartier in der Stadt Marjino "erfolgreich" mit "Storm Shadow" und auch mit Kampfdrohnen attackiert worden.

    Die Denkfabrik berief sich in ihrer Analyse auf Aufnahmen nach dem mutmaßlichen Angriff, der dem Barjatinski-Gut in Marjino gegolten haben soll. Russland hat bei Kursk knapp 50.000 Soldaten, unter ihnen etwa 10.000 Nordkoreaner, zu einer Gegenoffensive zusammengezogen, mit der sie die von ukrainischen Truppen seit Sommer besetzten Gebiete zurückerobern will.

    Nach der Entscheidung Washingtons, der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu erlauben, war auch über den Einsatz ähnlicher Waffensysteme aus Großbritannien spekuliert worden. Die Regierung in London wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

    BILDSTRECKE: Ukraine bekommt "Storm Shadow"-Marschflugkörper

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      Großbritannien hat der Ukraine <strong>Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow"</strong> und eröffnet dem angegriffenen Land völlig neue Möglichkeiten für Gegenschläge.
      Großbritannien hat der Ukraine Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow" und eröffnet dem angegriffenen Land völlig neue Möglichkeiten für Gegenschläge.
      Reuters (Archivbild 2003)

      "Nutzen alle Mittel zur Verteidigung"

      Auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow wollte den möglichen Einsatz des Waffensystems Storm Shadow weder bestätigen noch dementieren. "Wir nutzen alle Mittel zur Verteidigung unseres Landes, daher werden wir keine Details verraten", sagte er dem US-Sender CNN. "Aber wir geben zu verstehen, dass wir fähig und auch in der Lage zu Gegenschlägen sind."

      Die luftgestützten Storm-Shadow-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 250 Kilometern und können für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker und kritische Infrastrukturen eingesetzt werden. Sie sind baugleich mit den französischen SCALP.

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        Auf den Punkt gebracht

        • Russland hat nach ukrainischen Angaben erstmals eine Interkontinentalrakete auf die Ukraine abgefeuert, wobei die Stadt Dnipro am Donnerstagmorgen Ziel des Angriffs war.
        • Dies könnte eine Reaktion auf einen ukrainischen Angriff mit britisch produzierten "Storm Shadow"-Raketen auf das russische Hauptquartier in Kursk sein, wobei die Ukraine betont, alle Mittel zur Verteidigung ihres Landes zu nutzen.
        20 Minuten, red
        Akt.