Mitarbeiter zittern
"Psychoterror bei KTM" – jetzt packt Betroffene aus
Die Angst geht weiter um beim insolventen Motorrad-Hersteller. Eine Betroffene – zwei ihrer Familienmitglieder arbeiten bei KTM – berichtet.
Für rund 300 Mitarbeiter des Motorrad-Herstellers mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) endete das Jahr desaströs: Sie werden ihre Jobs verlieren. 250 Personen wurden zusätzlich bereits im Rahmen der Sanierung gekündigt. Auch 2025 reißen die Hiobsbotschaften nicht ab.
Eine Betroffene, die anonym bleiben möchte, packt jetzt aus. Zwei Personen aus ihrer Familie arbeiten bei KTM. "Es wird bereits fleißig in den Abteilungen gekündigt", schildert sie die dramatische Lage gegenüber "Heute".
"Es kann jeden treffen"
Sehr bitter: "Nach welchem Schema es geht, erschließt sich niemandem. Es kann also jeden treffen. Jeder Arbeitstag ist Psychoterror für die Menschen im Betrieb." Es sei außerdem ein "ungutes Gefühl" für die Beschäftigten, frühmorgens zum Arbeitsplatz zu fahren und als Dank für viele Jahre Einsatz dann "auf diese Art und Weise verabschiedet zu werden".
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"Unfassbar, schockiert, wütend"
Weiters berichtet die Frau von Reaktionen der Personalchefs von Zuliefererfirmen, die über die Vorgehensweise des Innviertler Traditionsunternehmens den Kopf schütteln: "Da ist von 'unfassbar', 'schockiert', 'geht gar nicht', 'verständnislos' und 'wütend' wirklich alles an Vokabular dabei." Und: "Immer mehr Mitarbeiter berichten, dass viele Umstände, die zu dieser Situation geführt haben, bereits intern bekannt waren."
„Immer mehr Mitarbeiter berichten, dass viele Umstände, die zu dieser Situation geführt haben, bereits intern bekannt waren.“
Mitarbeiter, die "gegen den Strom schwimmen wollten", seien "kurzerhand mundtot" bzw. "einfach mal schon gekündigt" worden. "Jemand spielt hier Schach", zieht die Frau einen drastischen Vergleich. "Der König wird rochiert, die Dame lebt weiter und die Bauern fallen dem Machterhalt und Gewinn zum Opfer." "Heute" ersuchte KTM um eine Stellungnahme, erhielt vorerst aber keine Antwort.
KTM-Pleite
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 300 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.
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Auf den Punkt gebracht
- Beim insolventen Motorrad-Hersteller KTM herrscht große Angst unter den Mitarbeitern, da bereits zahlreiche Kündigungen ausgesprochen wurden und die Zukunft ungewiss bleibt.
- Eine anonyme Betroffene berichtet von einem Klima des "Psychoterrors" und chaotischen Entlassungen, während Personalchefs von Zuliefererfirmen die Vorgehensweise des Unternehmens scharf kritisieren.