Große Not wegen Insolvenz
„Wie soll diese Familie überleben?“ – Kein Geld von KTM
Es ist eine Katastrophe: KTM-Mitarbeitern wurde versprochen, sie bekommen ihre Löhne noch vor Weihnachten. Viele Konten bleiben bis jetzt leer.
Im November kam der große Schock: KTM, die weltbekannte Motorrad-Marke aus Österreich, schlittert in die Insolvenz. Besonders hart trifft es die Mitarbeiter in der Zentrale in Oberösterreich. 250 sind bereits fix gekündigt, etwa 300 weitere Namen stehen auf einer internen Kündigungsliste – sie sollen bis oder am 17. Jänner (also Freitag) informiert werden.
Für die verbliebenen KTM-Beschäftigten ist es der reine Horror. Fast jeder in der Belegschaft zittert täglich, ob der "blaue Brief" eintrudelt.
Bis 2023 gab es Prämien und Geschenke
Eine Angehörige eines Produktions-Mitarbeiters hat sich bei "Heute" gemeldet. Sie erzählt von ihrem Verwandten: "Er arbeitet seit mehreren Jahren bei KTM – Fakt ist, dass bis 2023 Prämien und Geschenke zum Arbeitsleben gehörten. Plötzlich hieß es, dass es KTM nicht gut geht – dann kam die erste Kündigungswelle."
Finanziell stürzt der Betroffene – er ist dreifacher Familienvater – in ein tiefes Loch: "Seit Dezember wartet er auf sein Geld – er hat einen Kredit laufen, dazu noch die Miete – wie soll diese Familie überleben?"
Überweisungen vom Arbeitgeber gab es schon lange nicht mehr. Das letzte Mal in voller Höhe im November. "Anfang Dezember kamen dann etwa 200 Euro – lächerlich!" Dem langjährigen Mitarbeiter fehlt der Lohn für Dezember und Jänner sowie das Weihnachtsgeld.
„Die Leute zittern, haben Angst um ihre Zukunft“
Der Mann fragte nach bei der Arbeiterkammer. "Die sagten ihm, dass innerhalb von 3 Wochen die Gehälter vom Insolvenzfonds ausbezahlt werden. Das ist bis jetzt nicht geschehen – wie soll er da noch leben?"
Die Verwandte ist entsetzt: "Die Leute zittern, haben Angst um ihre Zukunft – sie wissen nicht, wie sie das schaffen sollen!"
Im Dezember, als es scheinbar kaum oder keine Arbeit in der Produktion gab, mussten die Arbeiter die Hallen und die Anlagen putzen. Sie fragten immer wieder nach, wann denn endlich der Lohn überwiesen werde. "Sie wurden mehrmals vertröstet", sagt die Verwandte.
"Die Ersparnisse der Familie sind bald aufgebraucht, andere Verwandte helfen derzeit noch aus, aber das geht auch nicht mehr lange."
"Die AK drängt weiter auf die Auszahlung"
Aus der Arbeiterkammer OÖ erfahren wir: "Die AK drängt weiter auf die Auszahlung, wir führen regelmäßig Gespräche. Leider hängt es von Insolvenzfonds ab, wann das Geld an die Mitarbeiter fließt."
Bei KTM selbst haben wir auch per Mail nachgefragt, wie es mit den Auszahlungen weiterlaufen werde – keine Antwort bisher.
"Es muss etwas gemacht werden, und zwar rasch!"
Auch beim Insolvenzfonds hat "Heute" angefragt. Dort hieß es: Bitte warten, man brauche Zeit für eine Antwort. Laut einem ORF-Bericht sollen ab heute bis Montag die Löhne doch noch überwiesen werden. Wir bekommen trotz wiederholtem Anruf keine Bestätigung dafür.
Zum Abschluss des Telefonats mit der Verwandten des KTM-Mitarbeiters sagt sie noch: "Es muss etwas gemacht werden, und zwar rasch!"
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Auf den Punkt gebracht
- Die Insolvenz von KTM hat zu einer schweren finanziellen Notlage für die Mitarbeiter geführt, insbesondere in der Produktion in Oberösterreich, wo bereits 250 Kündigungen ausgesprochen wurden und weitere 300 auf der Liste stehen.
- Viele Mitarbeiter warten seit Dezember auf ihre Gehälter, was zu existenziellen Sorgen und Unsicherheiten führt, während die Arbeiterkammer weiterhin auf die Auszahlung der Löhne drängt.