Für die rund 400 Gekündigten und ihre Familien ist das Weihnachtsfest heuer alles andere als besinnlich. Wie berichtet, ist der Motorrad-Gigant mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) pleite.
Am Freitag fand die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren statt. Ergebnis: Vorerst geht es weiter mit dem Zweirad-Produzenten, eine Schließung steht nicht im Raum.
Jetzt hat sich eine Frau, die gekündigt wurde, bei "Heute" gemeldet. Sie möchte anonym bleiben. "Ich habe bis vor kurzem in einem Zuliefererbetrieb für KTM gearbeitet", so die Betroffene. "Und nun bin ich innerhalb einer Woche gekündigt worden."
Besonders schlimm: "Ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr und bin nun eineinhalb Jahre vor der Pension arbeitslos", schildert die verzweifelte Frau.
Jetzt müsse sie sich beim AMS melden und brauche vielleicht sogar Notstandshilfe. "Meine Chancen am Arbeitsmarkt sind gleich null, ältere Menschen sind dort nichts wert", empört sich die Frau.
„Meine Chancen am Arbeitsmarkt sind gleich null.“Gekündigter KTM-Mitarbeiter
Sie befürchtet, dass noch viele Zuliefererbetriebe pleitegehen und Mitarbeiter kündigen müssen. "Aber Hauptsache das Management und die Bosse sind finanziell gut versorgt", ärgert sie sich.
Womit müssen die im Betrieb verbleibenden Beschäftigten jetzt rechnen? Wie der Kreditschutzverband berichtet, kommen auf die Mitarbeiter im neuen Jahr harte Zeiten zu: "Als langfristige Maßnahmen plant das Management Kosteneinsparungen, eine Senkung der Materialeinzelkosten sowie eine Reduktion der Gemeinkosten."
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.