Für unzählige Menschen ist die Pleite des Innviertler Traditionsunternehmens ein herber Schicksalsschlag. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.
Ursprünglich wurde der Belegschaft von KTM zugesichert, dass es am Monatsbeginn einen 90-prozentigen Vorschuss der Dezember-Löhne geben wird. Doch daraus wurde nichts: Am 12. Dezember verkündete der Betrieb, dass er nicht zahlungsfähig sei und daher die Gehälter nicht überweisen könne.
Jetzt erklärt der zuständige Sanierungsverwalter Peter Vogl aber gegenüber der "Krone": "Die Löhne werden knapp drei Wochen vor der kollektivvertraglich vorgesehenen Fälligkeit ausbezahlt." Heißt: Das fehlende Geld sei am Freitag überwiesen. Vorgesehen war die Transaktion erst für Mitte Jänner.
Ein Betroffener bestätigt "Heute", dass er bisher kein Geld gesehen hat: "Ich habe mein ausstehendes Dezember-Gehalt noch nicht bekommen."
Der Mann, der gekündigt wurde, möchte anonym bleiben. "Heute" bat KTM um eine Stellungnahme, erhielt vorerst aber keine Antwort.
Mit Hochspannung wurde vergangenen Freitag die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren erwartet. Der Termin fand am Landesgericht Ried im Innkreis im Schwurgerichtssaal (Saal 15) statt. Das Ergebnis: Vorerst geht es weiter mit dem Zweirad-Produzenten, eine Schließung steht nicht im Raum.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.