Prozess nach Gottesdienst

Prediger über Homosexuelle: "Sollten vernichtet werden"

Der österreichische Prediger Andy S. sorgt mit einem Gottesdienst in Pforzheim für Aufsehen. Er forderte dabei den Tod von Homosexuellen.

Heute Entertainment
Prediger über Homosexuelle: "Sollten vernichtet werden"
"Bruder Andy" muss sich nach einer Hass-Predigt gegen Homosexuelle vor Gericht verantworten.
REUTERS/Daniel Becerril; YouTube

Der österreichische Prediger Andy S. (32), auf YouTube auch bekannt als "Bruder Andy", sorgt mit einer erschreckenden Predigt für Empörung. Wie unter anderem "Bild" berichtet, steht das 32-jährige Mitglied der sektenartigen "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" seither wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht in Pforzheim.

In einem Gottesdienst, der auch via YouTube live ausgestrahlt wurde, hetzte er laut Anklage im Juni 2023 gegen Homosexuelle: "Diese sind des Todes würdig." Weiter heißt es, der Österreicher forderte sogar, der Staat solle Homosexuelle "vernichten". Diese Aussagen brachten ihm erst einen Strafbefehl über 9.600 Euro ein. Doch statt zu zahlen, legte er Einspruch ein, weshalb ein Prozess gestartet wurde.

Prozess startet, Hass-Prediger kommt nicht

Bei der ersten Verhandlung am Amtsgericht glänzte der Prediger durch Abwesenheit und ließ sich von seinem Anwalt Hermann Frank (51) vertreten. Die Baptistenkirche, zu der er gehört, wird seit 2023 vom Verfassungsschutz überwacht – immer wieder soll man mit antisemitischen und verschwörungsideologischen Elementen auf sich aufmerksam machen.

Am 5. Dezember soll das umstrittene YouTube-Video bei einem weiteren Termin als Beweismaterial im Gerichtssaal gezeigt werden. Staatsanwalt Adrian Hepworth (39) will damit beweisen, wie tief die Hetze in der Predigt ging. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Andy S. muss sich vor dem Amtsgericht in Pforzheim verantworten.
Andy S. muss sich vor dem Amtsgericht in Pforzheim verantworten.
Uli Deck / dpa / picturedesk.com

Die radikale Sekte steht unter heftiger Kritik – auch von anderen Baptisten. Dr. Michael Gruber, Pressesprecher des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), distanziert sich gegenüber "Bild" entschieden: "Homosexuelle zu bedrohen ist vollkommen abwegig und menschenverachtend." Gruber betont, dass die "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" nichts mit ihrer Gemeinschaft zu tun habe. Der Name "Baptisten" sei rechtlich nicht geschützt und werde hier von einer extremistischen Splittergruppe missbraucht.

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Auf den Punkt gebracht

  • Der österreichische Prediger Andy S., bekannt als "Bruder Andy", steht wegen Volksverhetzung vor Gericht, nachdem er in einer Predigt den Tod von Homosexuellen gefordert hatte.
  • Die radikale "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort", der er angehört, wird vom Verfassungsschutz überwacht und steht unter heftiger Kritik, auch von anderen Baptisten, die sich entschieden von dieser Gruppierung distanzieren.
red
Akt.