Sitzt in Gefangenenlager fest

Österreich-Heimkehr von IS-Mama schwerer als gedacht

IS-Anhängerin Maria G. aus Salzburg sitzt mit ihren Kindern weiter in einem kurdischen Gefangenenlager fest. Eine Rückholung gestaltet sich schwierig.

André Wilding
Österreich-Heimkehr von IS-Mama schwerer als gedacht
Maria G. lebt seit fünf Jahren in einem Gefangenenlager.
REUTERS / Archivbild

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und dessen Regime ist die Lage in Syrien weiter unübersichtlich – Zehntausende Angehörige religiöser Minderheiten befinden sich derzeit auf der Flucht.

Die unklare Situation vor Ort erschwert dabei auch die Rückholung der Salzburgerin Maria G. und ihrer beiden Kinder aus dem kurdischen Gefangenenlager al-Rodsch – in dem Lager sind hauptsächlich Frauen und Kinder von IS-Kämpfern untergebracht.

Seit fünf Jahren in Gefangenschaft

Die Österreicherin hatte sich im 2014 der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und ist mittlerweile seit fünf Jahren in Syrien in Gefangenschaft – und soll nun in ihre Heimat zurückgebracht werden!

Anfang Oktober hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass das Außenministerium Maria G. und ihre zwei Kindern zurückholen muss. Doch das gestaltet sich aufgrund der aktuellen Lage in Syrien als schwierig.

Eingeschränkte Kommunikation

Wie Ö1 am Mittwoch berichtet, sei die Kommunikation mit den kurdischen Vertretern, die das Gebiet im Norden kontrollieren, derzeit nur eingeschränkt möglich. Experten sprechen sich nun dafür aus, dass schnell gehandelt wird.

"Das Problem ist, dass durch die unmittelbare Bedrohung durch die Türkei und die pro-türkischen Milizen viele von den kurdischen Behörden mit anderen Dingen sehr beschäftigt sind", erklärt Syrien-Experte Thomas Schmidinger im ORF-Radio.

Es könne aber auch sein, dass sich eine Rückholung von "kurdischer Seite verzögert", so Schmidinger, der Maria G. schon mehrfach in dem Gefangenenlager al-Rodsch selbst besucht hat.

Mehrere Österreicher in Syrien

Der Politologe appelliert nun an das Außenministerium, rasch zu handeln. Von Seiten des Ministeriums heißt es laut Ö1, man arbeite aktuell an einer Rückführung, aus Sicherheitsgründen könne man derzeit aber nicht mehr sagen.

Dem Experten zufolge sitzen neben Maria G. und ihren Kindern noch mindestens drei Frauen, teilweise auch mit Kindern, sowie zwei Männer, mit österreichischer Staatsbürgerschaft im Norden Syriens in kurdischer Gefangenschaft.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die IS-Anhängerin Maria G. aus Salzburg sitzt mit ihren Kindern weiterhin in einem kurdischen Gefangenenlager in Syrien fest, und ihre Rückholung gestaltet sich aufgrund der unübersichtlichen Lage vor Ort als schwierig.
    • Trotz eines Gerichtsbeschlusses, der das österreichische Außenministerium zur Rückführung verpflichtet, erschweren eingeschränkte Kommunikation und die Bedrohung durch türkische Milizen die Bemühungen.
    wil
    Akt.