Tal Shoham 500 Tage gekidnappt

Hier wurde Geisel aus Österreich von der Hamas entführt

Schreckliche Bilder zeigen das Haus, aus dem der Österreicher und seine Familie vor mehr als 500 Tagen von Terroristen gekidnappt wurden.
Michael Pollak
21.02.2025, 16:14

Die Bilder waren und sind schockierend. Am 7. Oktober 2023 stürmten Tausende Hamas-Terroristen in Hunderte israelische Haushalte. Sie massakrierten Bewohner, brannten ihre Häuser nieder. Oft waren die Bewohner im Inneren eingesperrt. Die schreckliche Bilanz: Mehr als 1.200 Tote, Hunderte wurden als Geiseln von Palästinensern nach Gaza verschleppt. Es ist der schlimmste Angriff auf Juden seit dem Holocaust.

Einer der Opfer – Tal Shoham (39) – ist Österreicher. Er wurde an diesem sonnigen Samstagmorgen aus dem Haus seiner Familie in einer Siedlung nahe der Grenze zu Gaza entführt. Bis heute – das sind mehr als 500 Tage später – ist nichts über seinen Gesundheitszustand bekannt.

Hier starben 120 Menschen

In dieser Siedlung (Kibbuz Be’eri) wurde jeder zehnte Bewohner zum Opfer. 120 starben. Auch Tal Shohams Frau, seine beiden Kinder sowie seine Schwiegermutter und eine Tante wurden gekidnappt. Sie kamen bereits frei. Shohams Schwiegervater und weitere Verwandte wurden bei dem Angriff kaltblütig getötet.

Geschirrspüler als stiller Zeuge des Massakers

Jetzt zeigt ein Video einen Teil des Horrors. Zu sehen ist das Haus, aus dem die Familie gekidnappt wurde. Die Terroristen setzten es in Brand. Es ist völlig verwüstet. Manche Mauern sind von den Flammen einfach wegradiert, übrig sind teilweise nur mehr Stützpfeiler aus Metall. Alles ist bis auf den Estrich niedergebrannt.

Bedrückend: Ein Foto des Geschirrspülers. Darin sind noch Teller und Besteck mit Essensresten vom Abendessen am Vortag. "Heute" bringt in Erfahrung: Der letzte Raum, der zu sehen ist, war der Schutzraum. Hier versteckte sich die Familie stundenlang. Das tragische Ende: Hamas-Terroristen entführten sie durch das Fenster.

Kinder (3, 8) warten seit eineinhalb Jahren auf ihren Vater

Ein Hoffnungsschimmer besteht: Am Samstag soll Tal Shoham im Zuge des Geisel-Deals (Hunderte Palästinenser, darunter Terroristen und Mörder kommen im Austausch gegen ganz wenige Geiseln frei) freikommen.

Sollte diese Freilassung glücken, werden Tochter Yahel (3) und Sohn Naveh (8) ihren Vater das erste Mal seit etwa eineinhalb Jahren sehen. Sie fragen immerzu, "wann kommt Papa endlich nach Hause?" - mehr dazu hier.

David Roet, Israels Botschafter in Wien: "Das Leben wird nie wieder so sein wie früher."
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

David Roet, Israels Botschafter in Österreich, sagt zu "Heute": "Wir haben gesehen, wie abgemagert und gezeichnet die Geiseln von dort zurückkehren, sie erinnern uns an die dunkelste Zeit unserer Geschichte. In dieser Zeit hat Israel auch seine Resilienz und Zusammenhalt gezeigt, und darauf können wir stolz sein."

Die Freude über die Freilassung ist groß. Dennoch: "500 Tage bedeuten für viele Familien in Israel, dass sie wissen, dass ihr Leben nie wieder wie vor dem 7. Oktober sein wird, da sie nahe Angehörige verloren haben oder in Ungewissheit auf ein Lebenszeichen ihrer Angehörigen warten, die von der Hamas nach Gaza verschleppt wurden", so der Top-Diplomat.

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