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IS-Braut aus Wien jammert – sie will zurück nach Öster

IS-Braut Maria aus Salzburg sitzt aktuell noch in Syrien fest, soll aber schon bald wieder nach Österreich kommen. Die junge Frau ist kein Einzelfall.

André Wilding
Eine Frau sitzt im Camp Roj in Syrien. Hier befinden sich mehrere Österreicherinnen, die jetzt nach Hause wollen.
Eine Frau sitzt im Camp Roj in Syrien. Hier befinden sich mehrere Österreicherinnen, die jetzt nach Hause wollen.
DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com

Seit rund fünf Jahren sitzt IS-Anhängerin Maria G. mit ihren zwei Kindern (5, 7) in Syrien fest. Seit dem Zusammenbruch des Terror-Staates lebt die junge Familie in einem kurdischen Straflager im Nordosten Syriens – "Heute"  berichtete. Doch vor wenigen Tagen dann die dramatische Wende in dem Fall!

Das österreichische Außenministerium muss jetzt neu über eine mögliche Rückholung von Maria G. entscheiden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht nach einer Beschwerde der Familie von G. entschieden. Und die Chancen vor Gericht Recht zu bekommen, stehen laut Anwältin Doris Hawelka gar nicht so schlecht, weil auch andere EU-Staaten ihre Angehörigen laufend zurückholen.

"Wissen nicht, was freies Leben ist"

Österreich hatte zuletzt zwar Kinder zurückgeholt, allerdings ohne deren Mütter. Und das ist für Anwältin Doris Hawelka ein klarer Verstoß gegen das Kindeswohl. Die Kinder von Maria G. im Alter von fünf und sieben Jahren würden laut ihrer Großmutter auch nichts anderes als das Straflager in Syrien kennen.

"Die wissen eigentlich gar nicht, was ein freies Leben ist. Überhaupt der Kleine, der mit einem Jahr in so ein Camp gekommen ist. Der Große mit drei Jahren. Die kennen eigentlich gar nicht, was kindgerecht wäre", schilderte ihre Großmutter aus Salzburg gegenüber Ö1.

Zehn Österreicher in Camps

Das Außenministerium hat nun genau bis zum 20. Oktober Zeit, neu über eine Rückholung von Maria G. zu entscheiden. Und der Fall der jungen Frau aus Salzburg ist offenbar kein Einzelfall. Denn wie PULS 24 berichtet, sitzen aktuell noch zehn Österreicher in Camps in Syrien fest – darunter eine junge Frau aus Wien und eine aus der Steiermark.

Im Fall der Steirerin hat PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz nun mehr Details enthüllt. Demnach hätte die junge Frau aus Graz ihren damaligen Mann in jungen Jahren kennen und lieben gelernt. "Sie waren sehr modern und waren auch aus, doch dann hat sich das verändert. Der Mann hat sich verändert", erklärt Punz gegenüber PULS 24.

Nach der Heirat sei der Mann nach Syrien gegangen und die junge Frau aus der Steiermark sei ein Jahr später nachgekommen. Allerdings nicht mit der Absicht, für den IS zu kämpfen, sondern "sie wollte ihn zurückholen, wusste aber nicht genau, dass er dort ist", so Punz.

Ehemann hat Grazerin "reingelegt"

Ihr Mann habe die junge Grazerin damals "reingelegt" und sie sei schließlich in Syrien gelandet. Eineinhalb Jahre waren sie sogar in Rakka, der ehemaligen Hochburg der Terror-Miliz. Unbestätigten Berichten zufolge soll der Mann der Frau dann verstorben sein. Seither befindet sich die Steirerin mit ihrem 8-jährigen Sohn in einem Gefangenen-Camp.

Laut PULS 24-Recherchen befinden sich die drei Frauen aus Salzburg, Wien und der Steiermark im Camp "Roj", das als "besseres Camp" im Gegensatz zu anderen beschrieben wird – in anderen Camps herrsche nämlich das Kalifat. Keine einfache Situation für die jungen Mütter, die wieder nach Österreich wollen.

"Das sind Lager für Gefangene, die von Kurden betreut werden. Sie leben dort in Zelten. Wenn das Wetter also schlecht ist, dann sind die Zelte oft überschwemmt. Zudem gibt es auch Angriffe unter Frauen, da Teile von Frauen noch immer sehr stark radikalisiert sind. Das bedeutet eine große Gefahr für Frauen, die in ihre Heimat zurückwollen", so Punz zu PULS 24.

Angst vor Entführungen

Außerdem müssten die Mütter auch darauf aufpassen, dass ihre Kinder nicht entführt werden. "Mit 13 Jahren werden die Söhne von ihren Müttern getrennt, weil sie nicht mehr als Kinder gelten. (...) Und die Kinder haben sich nichts zu schulden kommen lassen, sie sind österreichische Staatsbürger."

Im Gespräch mit jener Mutter aus Graz, die einen 9-jährigen Sohn hat, stellte die junge Frau klar, dass sie unbedingt wieder nach Hause möchte. Ihr sei dabei auch klar, dass sie sich vor Gericht verantworten wird müssen. "Das ist ihnen bewusst, dass in Österreich ein Verfahren auf sie wartet."

Und weiter: "Sie sagt aber auch, dass es ihr Recht sei, dass sie in Österreich vor Gericht steht." Im Fall von Maria G. hat das Außenministerium nun knapp noch ein Monat lang Zeit darüber zu entscheiden, ob sie nach Österreich zurückgeholt wird – dann könnte es womöglich auch im Fall von anderen ehemaligen IS-Anhängerinnen aus Österreich schnell gehen.

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