Wegen Missverständnis?

Nordkoreaner töten russische Soldaten an Ukraine-Front

In der Region Kursk kämpfen nordkoreanische Soldaten Seite an Seite mit Putins Truppen – und auch gegen sie, berichtet der ukrainische Geheimdienst.

Nordkoreaner töten russische Soldaten an Ukraine-Front
Ein Soldat der "Achmat"-Truppe von Ramsan Kadyrow in der Kursk-Region, aufgenommen im August 2024.
Photo by Kadyrov_95 / AFP / picturedesk.com

In der russischen Grenzregion Kursk sollen die von Wladimir Putin an die Ukraine-Front gekarrten Nordkoreaner jetzt auf seine eigenen Leute geschossen haben. Acht Soldaten des berüchtigten "Achmat"-Truppe von Tschetschenen-"Bluthund" Ramsan Kadyrow sollen dabei getötet worden sein. Das meldet der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Samstag auf seinen Kanälen.

Es soll sich dabei um ein Missverständnis gehandelt haben: "Beim Einsatz der nordkoreanischen Truppen auf dem Schlachtfeld bleibt die Sprachbarriere ein schwieriges Hindernis für die Befehlsgewalt und die Kohärenz der Aktionen", heißt es dazu in dem Lagebericht zur Region Kursk.

Darin bestätigt der Geheimdienst jüngste Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, wonach sich die Nordkoreaner bereits im Kampfeinsatz befinden. Rund 11.000 Soldaten des Kim-Regimes sollen vor Ort sein.

Das gegenseitige Vertrauen dürfte aber zwischen Russen und Nordkoreanern nicht sehr ausgeprägt sein, so der ukrainische Bericht weiter: "An den Orten, an denen sie stationiert sind, hat der Aggressor ein spezielles System zur Spionageabwehr eingeführt: Russische Soldaten und Offiziere werden vom FSB überprüft, ihre Telefone und andere Geräte werden beschlagnahmt, bevor sie die Gebiete betreten dürfen, in denen sich nordkoreanische Einheiten befinden."

Kameraden und Familie tragen den Sarg des Theater-Schauspielers Petro Welykij (48), der im Kampf gegen russischen Truppen in der Region Kursk gefallen ist. Tschernihiw, Ukraine, am 27. November 2024.
Kameraden und Familie tragen den Sarg des Theater-Schauspielers Petro Welykij (48), der im Kampf gegen russischen Truppen in der Region Kursk gefallen ist. Tschernihiw, Ukraine, am 27. November 2024.
Dan Bashakov / AP / picturedesk.com

"Es ist Putin, der diesen Krieg verlängert"

"Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass Russland begonnen hat, eine erhebliche Anzahl nordkoreanischer Soldaten bei seinen Angriffen einzusetzen. Diese Truppen werden in kombinierte Einheiten integriert und bei Operationen in der Region Kursk eingesetzt", sagte Selenski Samstagnachmittag in einer Videoansprache. Im Moment sei ihr Einsatz noch auf dieses Gebiet beschränkt, aber es gebe bereits Hinweise, dass sie auch an anderen Fronten eingesetzt werden könnten.

Der ukrainische Präsident spricht von Eskalation: "Die Verluste unter diesen nordkoreanischen Truppen sind bereits spürbar. In der Tat hat Moskau einen weiteren Staat in diesen Krieg hineingezogen – und zwar in vollem Ausmaß. Und wenn das keine Eskalation ist, was ist dann die Eskalation, von der so viele gesprochen haben? Es ist Putin, der Schritte unternimmt, um diesen Krieg auszuweiten und zu verlängern und die Möglichkeit eines Friedens in weite Ferne zu rücken."

"Und er will, dass die Welt auch in Asien mit zusätzlichen Problemen konfrontiert wird, weshalb die Russen Nordkorea in moderner Kriegsführung ausbilden. Es ist klar, dass Moskau die Aufrufe zur Deeskalation aus allen Ländern – von China über Brasilien bis hin zu vielen anderen – ignoriert."

"Wann immer es keine entschlossene globale Antwort gibt, verschärft Russland den Krieg. Das war schon immer so. Wir werden uns verteidigen – auch gegen diese Nordkoreaner. Wir werden weiterhin in voller Abstimmung mit allen unseren Partnern handeln, um diesen Krieg zu beenden - und zwar so, dass ein verlässlicher und dauerhafter Frieden gewährleistet ist."

Auf den Punkt gebracht

  • In der russischen Grenzregion Kursk sollen nordkoreanische Soldaten, die von Wladimir Putin an die Ukraine-Front geschickt wurden, versehentlich auf russische Soldaten geschossen und dabei acht Mitglieder der tschetschenischen "Achmat"-Truppe getötet haben.
  • Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR berichtet, dass Sprachbarrieren und mangelndes Vertrauen zwischen den russischen und nordkoreanischen Truppen zu diesem Missverständnis geführt haben.

Die Bilder des Tages

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>17.01.2025: Vor VdB! Kickl beliebtester Politiker, Babler stürzt ab.</strong> Die Geschehnisse um die Regierungsbildung hinterlassen in der Meinung der Bevölkerung deutliche Spuren. Das zeigt das aktuelle <a data-li-document-ref="120084033" href="https://www.heute.at/s/umfrage-knaller-kickl-ueberholt-sogar-van-der-bellen-120084033">"Heute"-Politbarometer &gt;&gt;</a>
    17.01.2025: Vor VdB! Kickl beliebtester Politiker, Babler stürzt ab. Die Geschehnisse um die Regierungsbildung hinterlassen in der Meinung der Bevölkerung deutliche Spuren. Das zeigt das aktuelle "Heute"-Politbarometer >>
    HEUTE / Sabine Hertel

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    20 Minuten, red
    Akt.