Chaos um Einwegpfand

Neues Pfandsystem sorgt für Verwirrung im Supermarkt

Seit Jahresbeginn gilt ein neues Pfandsystem in Österreich. Doch die Flaschen und Dosen, auf die 25 Cent aufgeschlagen werden, sind noch kaum zusehen.
Newsdesk Heute
28.01.2025, 20:48

Seit 1. Jänner 2025 gilt in Österreich ein Pfand auf Einwegverpackungen vieler Getränke. Ein neues Symbol weist ab sofort diejenigen PET-Flaschen und Dosen aus, auf die beim Kauf 25 Cent Pfand fällig wird – erst bei der Rückgabe bekommt man den zusätzlich entrichteten Vierteleuro wieder retour.

Knapp einen Monat nach Einführung des neuen Pfandsystems scheint die Verwirrung perfekt: Im Supermarkt sind die neuen Pfandflaschen und -dosen noch selten anzutreffen. Wer nicht aufpasst und doch eine erwischt, könnte bei Entsorgung im Müll um seine 25 Cent umfallen.

Umstellung dauert

Billa weist mit extra angebrachte Schilder die Kunden auf diesen Umstand hin: "Aufgrund der Übergangsfrist bis 31.12.2025 können Artikel als bepfandete als auch unbepfandete Einwegware in den Märkten vorrätig sein [sic]."

Tatsächlich fanden sich bei einem Lokalaugenschein in einer Wiener City-Filiale im Kühlregal alte Cola-Flaschen ohne Pfand neben neuen mit Pfand (siehe Bilderstrecke):

Coca-Cola ist einer der ersten Hersteller, der bereits neue Pfandflaschen ausliefert. Dieser Tage folgen auch die übrigen Player der Getränkeindustrie. Nach und nach dürften diese nun auch im Einzelhandel aufschlagen.

Der Rewe-Konzern erklärte auf Anfrage von "5min.at", dass die Ausrollung bereits begonnen habe, flächendeckend dürften die Pfandflaschen und -dosen aber wohl erst Mitte/Ende März in den Märkten auftauchen. Ähnlich antwortete Spar: "Es sind derzeit erst wenige Getränkegebinde erhältlich, die schon ein Einwegpfand-Logo tragen." Bis alle Getränke umgestellt seien, könne es "noch einige Monate dauern".

Auch der Diskonter Lidl rechnet mit einer Umstellung bis Mitte des Jahres. Bei Hofer sollen bereits fünf Einwegpfandgetränke im Verkauf sein, "wöchentlich" würden bis Ende 2025 weitere Artikel dazukommen.

Achtung!

Jährlich rund 2,4 Milliarden Flaschen sind es, deren Wert mit dem neuen Etikett um 25 Cent steigt. Mehrkosten entstehen dem Käufer aber nur bei Entsorgung. Bei der Rückgabe an den österreichweit derzeit 7.200 registrierten Rücknahmestellen bekommt man das Geld zurück – aber nur solange Pfandlogo und der Strichcode (EAN-Code) deutlich erkennbar sind.

Bei der Rückgabe sollte die Flasche oder Dose daher leer, unzerdrückt und das Etikett auf der Verpackung vorhanden und lesbar sein. Solange das Pfandlogo und der Barcode erkennbar sind, darf eine Flasche oder Dose bei der Rückgabe nicht zurückgewiesen werden.

Mit dem neuen Pfandsystem soll laut Angaben auf oesterreich.gv.at die Sammelquote aller Einwegkunststoffflaschen bis 2027 auf über 90 Prozent ansteigen. Derzeit liegt sie bei nur 70 Prozent.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.01.2025, 21:07, 28.01.2025, 20:48
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