Um den Finger gewickelt

"Halbe Milliarde verloren" – Benko-Investor rechnet ab

Der Hamburger Investor Kühne hat durch die Signa-Pleite nahezu eine halbe Milliarde Euro verloren. Wie ihn Benko um den Finger wickeln konnte.

Newsdesk Heute
1/7
Gehe zur Galerie
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    IMAGO/VISTAPRESS

    Der Hamburger Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat durch den Zusammenbruch des Signa-Immobilienkonzerns von René Benko erhebliche Verluste erlitten und nahezu seinen gesamten Einsatz in Höhe von einer halben Milliarde Euro verloren.

    Gegenüber der "FAZ" erklärt der 87-Jährige, dass für die Aktionäre von Signa Prime kaum etwas übrig bleiben werde, da die Gläubiger teilweise bevorzugt behandelt würden. Zudem hätten die Immobilien deutlich an Wert verloren: "Das geht wohl alles unter."

    Party-König René Benko – Alle feierten mit ihm

    1/32
    Gehe zur Galerie
      Hausherr René Benko beim  Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
      Hausherr René Benko beim Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
      Starpix / picturedesk.com

      "Er hat mich um den Finger gewickelt"

      Kühne äußerte Unverständnis darüber, wie er auf Benko habe hereinfallen können: "Er hat mich um den Finger gewickelt. Er hat gesagt, er wollte mich mal kennenlernen. Und dann habe ich ihn zu mir nach Hause eingeladen."

      Dort habe Benko ein "rosarotes Bild" der Lage gezeichnet, so der 87-Jährige zur "FAZ". Er wirft Benko vor, teilweise falsche Informationen geliefert zu haben, wodurch die unsichere Finanzierungslage des Unternehmens zunächst unbemerkt geblieben sei. "Da sind wir gründlich reingefallen", räumt Kühne ein.

      <strong>Klaus Michael Kühne</strong> rechnet mit René Benko ab.
      Klaus Michael Kühne rechnet mit René Benko ab.
      Axel Heimken / dpa / picturedesk.com

      Benko kriegte nicht genug

      Benko wollte den Hamburger Unternehmer sogar noch dazu überreden, weitere Hunderte Millionen zu investieren. "Da habe ich ihm gesagt, dass ich das nicht mittragen werde", so Kühne zur "FAZ". Das führte zum Bruch, ein Jahr bevor die eigentliche Krise bei Signa Prime ausbrach.

      Die Pleite des Immobilienkonzerns von René Benko gilt als die größte der Wirtschaftsgeschichte Österreichs. Die Schulden belaufen sich auf Milliarden, und Gläubiger haben Forderungen in ähnlicher Größenordnung angemeldet.

      Benko frönt weiterhin dem Luxus

      Doch trotz Privatinsolvenz und Existenzminimum lebt der einstige Immobilien-Wunderwuzzi aus Tirol weiterhin in Saus und Braus. Riesenvilla um 238.500 Euro Miete pro Monat (!), teure Autos, Jagdausflüge – seiner Mama sei Dank. Warum Benko weiterhin dem Luxusleben frönen kann, erfährst du HIER >>

      Die Benko-Villa in Innsbruck-Igls

      1/7
      Gehe zur Galerie
        Das ist René Benkos Luxus-Villa in Innsbruck.
        Das ist René Benkos Luxus-Villa in Innsbruck.
        EXPA / APA / picturedesk.com

        Auf den Punkt gebracht

        • Der Hamburger Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat durch den Zusammenbruch des Signa-Immobilienkonzerns von René Benko nahezu eine halbe Milliarde Euro verloren und äußert Unverständnis darüber, wie er auf Benko hereinfallen konnte
        • Kühne wirft Benko vor, falsche Informationen geliefert zu haben, wodurch die unsichere Finanzierungslage des Unternehmens zunächst unbemerkt blieb, und betont, dass für die Aktionäre von Signa Prime kaum etwas übrig bleiben werde
        red
        Akt.