Künftige Nutzung unklar

Schnäppchen! Benko verkauft Lamarr für 100 Mio. Euro

René Benko musste das Lamarr-Projekt für nur 100,5 Millionen Euro an Investor Georg Stumpf abgeben. Wie das Kaufhaus genutzt wird, ist noch offen.

Christoph Weichsler
Schnäppchen! Benko verkauft Lamarr für 100 Mio. Euro
René Benko's Imperium zerbröckelt immer mehr. Jetzt wurde sein Lamarr-Projekt zum Schnäppchen-Preis verscherbelt.
picturedesk.com; "Heute" Montage

Es war eines von René Benkos Prestigeprojekten. Das "Lamarr Kaufhaus" sollte als Luxuskaufhaus an der Mariahilferstraße eröffnen. Mit dem Konkurs von Benkos Firma Signa geriet das Projekt endgültig ins Stocken. Es gab verschiedenste Gerüchte, wie und ob es mit dem Kaufhaus weitergehen soll. Der Wiener Investor Georg Stumpf hat sich das Kaufhaus gesichert – und das zum Schnäppchenpreis. Obwohl schon unglaubliche 290 Millionen Euro in den Rohbau flossen, ging der Deal um 100,5 Millionen Euro über den Tisch! Benko dürfte jetzt das Lachen endgültig vergangen sein.

Kaufhaus oder doch Bürokomplex?

Wie es mit dem Lamarr-Projekt weitergehen wird, ist nach wie vor unklar. Ursprünglich sollte es ja ein Luxuskaufhaus mit einem 148-Zimmer-Hotel und einer spektakulären Dachterrasse werden. Jetzt werden Gerüchte laut, dass Stumpf in Erwägung zieht, anstatt von Einzelhandelsflächen die Immobilie als Büros zu nutzen.

Das könnte aber teuer werden. Ein Immobilienexperte äußerte gegenüber dem "Kurier", dass ständig genutzte Büros eine natürliche Belichtung erfordern. Im Lamarr-Kaufhaus müssten dementsprechend erhebliche Umbaumaßnahmen vorgenommen werden.

Schulden und unsichere Zukunft

Der Kaufpreis könnte vor allem der Tilgung bestehender Schulden dienen. Denn die Baustelle ist mit satten 390 Millionen Euro belastet, die bereits bei der Bank Austria und Raiffeisenlandesbank Oberösterreich eingetragen sind. Nun liegt es an Stumpf, wie er das Projekt weiterführt – und ob das Kaufhaus überhaupt noch in seiner ursprünglichen Form verwirklicht wird.

Eines ist sicher: René Benko hat sich mit diesem Deal deutlich verkalkuliert. Ob der Name Lamarr, den Benko einst durch einen Vertrag mit den Erben der legendären Schauspielerin Hedy Lamarr gesichert hatte, weiterhin eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten.

Lamarr-Rohbau auf der Mariahilfer Straße

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    Im Frühjahr 2025 sollte das Luxus-Kaufhaus mit Dachpark in der Mariahilfer Straße 10–18 eröffnen.
    Im Frühjahr 2025 sollte das Luxus-Kaufhaus mit Dachpark in der Mariahilfer Straße 10–18 eröffnen.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Wiener Investor Georg Stumpf hat das "Lamarr Kaufhaus", eines von René Benkos Prestigeprojekten, zum Schnäppchenpreis von 100,5 Millionen Euro erworben, obwohl bereits 290 Millionen Euro in den Rohbau investiert wurden
    • Wie es mit dem Projekt weitergeht, ist unklar, da Stumpf möglicherweise plant, die Immobilie als Bürokomplex statt als Luxuskaufhaus zu nutzen, was erhebliche Umbaumaßnahmen erfordern würde
    CW
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