Der neueste Skandal um fragwürdige Fleischtransporte erschüttert Wien. Erst kürzlich berichtete "Heute" über einen Fall in Ottakring, bei dem ein Lieferant tiefgekühlte Dönerspieße direkt aus dem Kofferraum eines Autos entlud. Laut einem Leser wurde einer der Spieße an ein nahegelegenes Lokal weitergegeben, während der Fahrer weitere Lieferungen fortsetzte.
Ob diese Art der Fleischlieferung Konsequenzen nach sich zieht, ist nicht bekannt. "Heute" hat beim Marktamt nachgefragt – die Behörde nahm grundsätzlich zu solchen Transportmethoden Stellung und fand dabei deutliche Worte.
Laut Alexander Hengl, Sprecher des Marktamts, gelten für den Transport von Fleischprodukten klare Vorschriften.
Wird dies nicht eingehalten, kann das ein massives Hygienerisiko darstellen. Werden etwa Dönerspieße bei acht Grad transportiert, wäre das laut Marktamt nicht zulässig.
„Wer Fleisch ohne funktionierende Kühlung aus einem Kofferraum liefert, zeigt absolut kein Verständnis für Hygiene.“Alexander HenglMediensprecher des Marktamtes
Grundsätzlich könne das Marktamt in schweren Fällen Geldstrafen verhängen oder Betriebe sperren. Ob es in diesem konkreten Fall bereits Maßnahmen gibt, wurde nicht bekannt gegeben. "Aus rechtlichen Gründen können wir zu einzelnen Fällen keine Auskunft geben", so das Marktamt.
Fakt ist aber: Werden Verstöße festgestellt, folgen Konsequenzen.
Der aktuelle Fall in Ottakring ist nicht das erste Mal, dass in Wien fragwürdige Fleischtransporte auffallen: Im Jänner flog eine illegale Fleischerei in Favoriten auf, in der Fleisch direkt am Boden gelagert wurde – ein schwerer Hygieneverstoß. Ebenfalls kürzlich wurde ein Supermarkt in der Donaustadt erwischt, der ganze Lämmer ungekühlt aus dem Kofferaum verfrachtete.
Das Marktamt betont: Jeder Betrieb ist verpflichtet, auf Hygiene zu achten. Und Konsumenten sollten wachsam sein, wenn es um die Qualität ihres Essens geht.