Spieß mit Föhn aufgetaut

Gourmet-Döner-Lokal steckt hinter illegaler Fleischerei

Ein neuer Ekel-Skandal erschüttert Wiens Kebab-Szene: Bei einer Razzia flog eine illegale Fleischerei auf – "Heute" deckt nun die Hinterleute auf.
29.01.2025, 09:23

In Wien-Favoriten löste eine Aktion scharf ein Dönerwetter aus: Unter den vielen Fans der würzigen türkischen Fleischspeise geht die Angst um, nachdem Polizei und Mitarbeiter des Marktamtes vergangene Woche eine illegale Fleischerei auffliegen ließen und gravierende Verstöße gegen Hygienevorschriften feststellten – wir berichteten hier.

Die wenig delikaten Details der Döner-Razzia schlagen dabei gehörig auf den Magen: In Räumlichkeiten einer alten Tischlerei wurden statt Holzlatten und Platten Hühner- und Rindschnitzel gehobelt und mit billigen Gewürzen eingelassen.

Die Zimmer, in denen die Spieße von zumindest drei Schwarzarbeitern präpariert wurden, befanden sich dabei in einem skandalösen Zustand. Kühlmöglichkeiten wurden nicht genutzt, Hygienemaßnahmen missachtet. So wurde sogar Fleisch bei unzulässigen 19 Grad gelagert, auch direkt auf dem Boden. Gefrorenes soll unter Verwendung einer Heizkanone aufgetaut worden sein.

Favoritner Döner steckt hinter Fleischfabrik

Wie "Heute" nun aufdecken konnte, soll die Hinterzimmer-Fleischerei von den Eigentümern eines bekannten Wiener Gourmet-Dönerladens aus Wien-Favoriten betrieben worden sein. Von dort soll zwar nicht das eigene Lokal, dafür aber zumindest drei andere Kebab-Geschäfte im gesamten Stadtgebiet beliefert worden sein – darunter auch solche, die mit hoher Fleischqualität werben.

"Schaden für die gesamte Szene"

Ein Umstand, der Kebab-König Ferhat Yildirim – der seit jeher nur auf bestes Frischfleisch und eine eigene streng-kontrollierte Produktion setzt, nun zum Glühen bringt: "Viele Konkurrenten sind nur auf das schnelle Geld aus und verwenden tiefgefrorenes Fleisch aus Osteuropa", ärgert er sich über den Image-Schaden der gesamten Döner-Szene. Jetzt sei das geschehen, wovor er immer gewarnt habe.

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Mehrere Hundert Kilo Kebab-Fleisch mussten vernichtet werden, Proben werden derzeit ausgewertet. Die Gruppe Sofortmaßnahmen arbeitet eng mit der Wiener Polizei, der MA 59 (Marktamt) sowie dem zuständigen Magistratischen Bezirksamt zusammen. Aufgrund der festgestellten Verstöße wurden weitere Schritte gegen die Verantwortlichen eingeleitet.

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