Ab Jänner 2025

Bis zu 170 Euro – so massiv steigen jetzt Strom und Gas

Mit Jänner steigen die Gebühren für die Netznutzung. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet das Mehrausgaben von bis zu 170 Euro.

Team Wirtschaft
Bis zu 170 Euro – so massiv steigen jetzt Strom und Gas
Mit Jänner schießen die Gebühren für die Netznutzung nach oben.
Getty Images/iStockphoto

Wer hierzulande Strom bzw. Gas bezieht, muss auch für die Nutzung der Netze bezahlen. Laut Verordnungsentwurf der E-Control (ist für die Festlegung verantwortlich) kommt es hier 2025 zu teils kräftigen Aufschlägen.

Die sogenannte Stromnetzgebühr steigt demnach im Österreich-Schnitt verglichen mit heuer um 23 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch bedeutet das Mehrausgaben von 73 Euro. Ein typischer Gashaushalt (15.000 kWh) zahlt im Schnitt 17 Prozent bzw. 60 Euro im Jahr mehr als noch 2024.

Regionale Unterschiede beim Preis

Es gibt jedoch große regionale Unterschiede: So sind die Stromnetzgebühren in Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich vergleichsweise hoch, in Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich deutlich niedriger. Das liegt zum Teil an der Geografie, aber auch an unterschiedlichen Investitionserfordernissen.

(* durchschnittlicher Haushalt, vorläufig, lt. Verordnungsentwurf)
(* durchschnittlicher Haushalt, vorläufig, lt. Verordnungsentwurf)
Heute, Quelle: E-Control

Für das Gasnetz sind die Kosten am höchsten in der Bundeshauptstadt. Hinter Wien folgen das Burgenland sowie Tirol und Oberösterreich. Am niedrigsten sind die Gasnetzentgelte in Salzburg und Vorarlberg (siehe Grafik oben).

Wer in Oberösterreich Strom und Gas bezieht, muss sich also auf Mehrkosten von bis zu 170 Euro pro Jahr gefasst machen. In Niederösterreich sind es 160 Euro, in Wien 154 Euro. Am "günstigsten" steigt man in Tirol (63 Euro) aus.

Der Grund für den Preis-Anstieg: Die OMV erhält – wie "Heute" berichtet hat – seit kurzem kein Gas mehr von der russischen Gasprom, Hintergrund ist ein juristischer Streit. Die OMV hatte vor einem Schiedsgericht Schadenersatz in Höhe von 230 Mio. Euro erstritten und daraufhin Zahlungen an den russischen Konzern eingestellt.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) betonen, dass die Gasspeicher gut gefüllt seien und die Versorgung gesichert bleibe.

Laut Arbeiterkammer ist das Ende der Strom-Schocks aber noch nicht erreicht hat. Geht es so weiter, könnten die Netzgebühren bis 2030 auf rund 600 Euro pro Haushalt und Jahr verdoppeln. Das hängt mit dem milliardenschweren Ausbauprogramm zusammen, das zum Fitmachen der Stromnetze für die Energiewende ansteht. Das Ausbauprogramm sieht auch eine erkleckliche Anzahl neuer Speicher vor, damit der viele grüne Strom, der produziert wird, dann abgerufen werden kann, wenn er benötigt wird.

Reparaturbonus, Schulstartgeld & Co. – diese Bonus-Zahlungen stehen für dich bereit

Auf den Punkt gebracht

  • Ab Januar steigen die Gebühren für die Netznutzung in Österreich erheblich, was zu höheren Strom- und Gaskosten für Haushalte führt
  • Die Stromnetzgebühr wird im Durchschnitt um 23 Prozent steigen, während die Gasnetzgebühren regional unterschiedlich ausfallen, wobei Wien die höchsten Kosten verzeichnet
  • Der Anstieg der Preise ist unter anderem auf den Ausfall von Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen
Akt.