Ausgerechnet im Winter
Preis-Hammer – jetzt wird diese Energie-Form teurer
Wöchentlich eine schlimme Finanz-Nachricht für Familien. Ab 1. Jänner werden gleich zwei regelmäßige Rechnungen spürbar angehoben.
Es ist eine schmerzvolle Diskrepanz. Laut offiziellen Statistiken schmilzt die Inflation in gigantischen Schritten, doch wer spürt es wirklich?
Die Schnellschätzung für den Oktober ergibt, die Teuerungs-Rate liegt nur noch bei 1,8 %. Das sollte große Erleichterung bringen nach dem Preis-Horror der vergangenen Jahre (im Jänner 2023 waren es noch 11,2 Prozent Inflation!). Doch jeder Einkauf scheint diese Aussage zu widerlegen.
880.000 sind davon betroffen
Jetzt ereilt uns die nächste Hiobsbotschaft. Im kommenden Jahr wird das Heizen wieder empfindlich teurer. Es betrifft die Haushalte, die ihren Wohnraum mit Gas wärmen. Das sind immerhin etwa 880.000 Häuser und Wohnungen in Österreich – fast jede vierte Immobilie!
Konkret steigen die Kosten für das Gasnetz, also nicht für die Energie-Form an sich. -Die Auswirkungen sind durchaus spürbar: Im Schnitt soll jeder betroffene Haushalt um 60 Euro mehr pro Jahr bezahlen müssen.
Der Grund: Die Zahl der Gaskunden sinkt in Österreich. Wegen der radikalen Preissprünge nach Putins blutigen Angriff auf die Ukraine haben sich immer mehr Menschen dazu entschieden, auf Alternativen (Fernwärme, Wärmepumpen) umzusteigen.
Problem: "Kosten auf weniger Menschen aufgeteilt"
Deswegen leiden ab 1. Jänner die restlichen Kunden. Denn insgesamt müssen jetzt weniger Menschen die gesamten Kosten tragen, damit das Netz weiter funktioniert.
"Unterm Strich bedeutet das, dass sich diese Kosten des Gastnetzes auf weniger Menschen aufteilt und deswegen steigt!" – das sagt E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch im ORF-Radio.
Der Experte fordert als Lösung einen Rückbau des Gasnetzes in Österreich – dann würde der Betrieb auch billiger werden.
Es ist die zweite Schock-Nachricht für Haushalte. Denn vor einigen Tagen hieß es: Auch Strom wird ab dem Jahreswechsel teurer. Auch dabei sind die Netzkosten schuld.
Auch Stromkosten schnalzen hinauf
Der Grund ist ähnlich: Jährlich werden etwa zwei Milliarden Euro in das Netz investiert. Aber die Menschen sind sparsamer und weichen eben auch auf Alternativen aus (Photovoltaik).
Und wieder die Rechnung: Die Investitionen müssen bezahlt werden, aber es gibt weniger Kunden. Die Bestehenden werden also verstärkt zur Kassa gebeten.
Für Haushalte könnten sich so Mehrkosten von "100 bis 150 Euro pro Jahr" ergeben, so eine Prognose der AK. Wenn man die Gas-Erhöhung dazurechnet, sind es schon 160 bis 210 Euro mehr.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ab Jänner werden die Kosten für das Heizen mit Gas in Österreich deutlich steigen, was etwa 880.000 Haushalte betrifft
- Zusätzlich zu den höheren Gasnetzgebühren werden auch die Stromkosten aufgrund gestiegener Netzinvestitionen teurer, was für Haushalte insgesamt Mehrkosten von bis zu 210 Euro pro Jahr bedeuten könnte