Beschluss wackelt
Österreich droht wegen Ampel-Aus höherer Gas-Preis
Weil mit dem Regierungsende in Deutschland der Beschluss zum Aus der Gasspeicher-Umlage wackelt, könnte Energie in Österreich bald teurer werden.
Lange lebte Österreich gut mit russischem Gas, damit ist nun Schluss. Schon in wenigen Monaten droht das endgültige Aus der Lieferungen, fließen muss der Rohstoff dann überwiegend aus Richtung Deutschland. Doch hier gibt es ein Problem: die Gasspeicher-Umlage.
Deutschland führte diese Gebühr, die an grenzüberschreitenden Leitungen fällig wird, Ende 2022 ein, um angesichts des russischen Angriffskriegs die eigenen Speicher zu füllen. Tirol und Vorarlberg, die nicht mit Leitungen an den Rest Österreichs angeschlossen sind, bezogen schon jetzt ihr Gas komplett aus Deutschland – Mehrkosten inklusive. Mit der Abkehr von russischem Gas droht diese Gebühr auch dem Rest Österreichs.
37 Euro pro Jahr
Eigentlich sollte die Gebühr mit 1. Jänner 2025 gestrichen werden, Experten sahen sie als unionsrechtswidrig an. 37 Euro sollten sich Haushalte dadurch pro Jahr sparen. Mit dem Aus der Ampel-Regierung wackelt der Beschluss, der nächste Woche im Bundestag gefasst hätte werden sollen, nun aber.
Das würde zu täglichen Mehrkosten von 750.000 Euro für Österreich führen, sagt Bernhard Painz, Vorstand des Austrian Gas Grid Management, im "Ö1 Morgenjournal". Laut Alfons Haber von der E-Control macht die Umlage sechs bis sieben Prozent des Gas-Preises aus.
Auf den Punkt gebracht
- Österreich droht wegen des Auslaufens der Gaslieferungen aus Russland und der Einführung der Gasspeicher-Umlage in Deutschland höhere Gaspreise
- Die Umlage, die ursprünglich 2025 abgeschafft werden sollte, könnte aufgrund des Endes der Ampel-Regierung bestehen bleiben und zu erheblichen Mehrkosten für österreichische Haushalte führen