Russland stoppt Gaslieferungen

Kanzler-Ansage: "Lassen uns von Putin nicht erpressen"

Putin dreht Österreich endgültig den Gashahn ab – ab Samstag werden keine Lieferungen mehr fließen. Kanzler Nehammer reagiert in einem Statement.

Newsdesk Heute
Kanzler-Ansage: "Lassen uns von Putin nicht erpressen"
Bundeskanzler Karl Nehammer reagiert am Freitagabend auf den russischen Lieferstopp.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Bereits ab Samstag wird Russland kein Gas mehr nach Österreich liefern. Nach dem Urteil eines internationalen Schiedsgerichts, bei dem der OMV mehr als 230 Millionen Euro zugesprochen worden, stellt die Gazprom ihre Lieferungen nun – früher als erwartet – ein.

Die OMV bestätigte das Ende der Kooperation am Freitagnachmittag. Gleichzeitig sehr sich der Mineralölkonzern gut gerüstet. Bereits seit drei Jahren habe man sich auf diese Situation vorbereitet, erklärte der Chef des Konzerns bereits unter der Woche. Durch umfassende Maßnahmen könne man die Gasversorgung für die nächsten beiden Winter sicherstellen. Die Speicher in Österreich sind derzeit zu über 90 Prozent gefüllt.

"Die Versorgungslage wird von den zuständigen Stellen engmaschig beobachtet. Aufgrund der hohen Speicherfüllstände und der Substitutionsmöglichkeiten über andere Transportrouten wird aber von einer bleibenden aufrechten Versorgung der österreichischen Gaskunden ausgegangen", heißt es in einer Aussendung der E-Control.

"Lassen uns von Putin nicht in die Knie zwingen"

Am Freitagabend meldete sich auch Bundeskanzler Karl Nehammer in einer Pressekonferenz aus dem Kanzleramt zu Wort. "Die Gazprom hat immer wieder Gaslieferungen nicht durchgeführt, um Druck auf Österreich auszuüben", stellt Nehammer klar. Er selbst sei am Nachmittag darüber informiert worden. "Damit ist eingetreten, worauf wir uns seit Kriegsausbruch in der Ukraine vorbereitet haben."

"Ich kann ihnen garantieren, dass niemand in Österreich frieren und keine Wohnung kalt bleiben muss", so der Kanzler. Die Gasspeicher seien mit 93 Prozent (94,5 Terawattstunden) derzeit ausreichend gefüllt. Davon seien 20 Terawattstunden für die Bevölkerung in Österreich reserviert. Dieser Füllstand stelle laut dem Bundeskanzler mehr als den Jahresbedarf dar. "Alle Gasversorger sind gesetzlich verpflichtet, Vorsorgekonzepte zu entwickeln", erklärt Nehammer. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

"Wir lassen uns von niemandem erpressen und von Putin in die Knie zwingen", stellt der Kanzler abschließend klar. Seitens der Europäischen Union sei Österreich zudem die volle Unterstützung zugesichert worden. "Es wird Putin nicht gelingen, Österreich und die EU vom Kurs abzubringen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Russland stellt ab Samstag die Gaslieferungen nach Österreich ein, nachdem ein internationales Schiedsgericht der OMV über 230 Millionen Euro zugesprochen hat
    • Bundeskanzler Karl Nehammer betont, dass Österreich gut vorbereitet sei und die Gasversorgung trotz des Lieferstopps durch hohe Speicherfüllstände und alternative Transportrouten gesichert sei
    red
    Akt.