Neues Polit-Ranking

Barometer-Beben: Meinl-Reisinger jetzt vor Kickl Erste

Knalleffekt im letzten "Heute"-Politbarometer des Jahres: Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger ist jetzt vor FPÖ-Klubchef Kickl in der Pole Position.

Clemens Oistric
Barometer-Beben: Meinl-Reisinger jetzt vor Kickl Erste
Beate Meinl-Reisinger führt Polit-Barometer nun vor Herbert Kickl an.
Helmut Graf

Die letzte Zeugnis-Vergabe im Jahr 2023 – wer sind die Vorzugsschüler und wer muss im nächsten Jahr nachsitzen? Das "Heute"-Polit-Barometer gibt darüber Aufschluss. "Unique Research" hat die Umfrage (500 Befragte, Schwankungsbreite ± 4,4 Prozent) durchgeführt. 

Meinl-Reisinger führt vor Kickl

Zum Jahresende gibt es eine handfeste Überraschung: Beate Meinl-Reisinger ist neue Erste. Die pinke Frontfrau ist einem Viertel der Befragten zuletzt positiv aufgefallen. Auf denselben Wert kommt Herbert Kickl. Da der Chef-Freiheitliche jedoch mit deutlich mehr Ablehnung (48 Prozent Negativnennungen) als Meinl-Reisinger (27 Prozent) konfrontiert ist, verliert er den Platz an der Spitze. Trotz hitzig debattierter Gesundheitsreform und Paxlovid-Desaster noch am Stockerl: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

Image von Zadić rauscht nach unten

Obwohl sich die Datenlage im Vergleich zu Oktober durchwegs sehr stabil präsentiert, musste die Justizministerin imagemäßig Federn lassen. Für sie ging es gleich um zehn Saldo-Punkte nach unten. "Alma Zadić hat durch die unklare Situation rund um die Enthaftung der Klimaaktivisten Anja Windl etwas an Reputation verloren", erläutert Meinungsforscher Peter Hajek.

Nehammer holt nach Burger-Gate auf

Im selben Ausmaß hat Martin Kocher (ÖVP) Boden gut gemacht. Der Arbeitsminister ist auch der einzige Tagespolitiker, der einen (zart) positiven Saldo vorweisen kann. Größter Profiteur in der aktuellen Umfrage-Welle ist aber Kanzler Karl Nehammer. Für ihn ging es um 21 Punkte nach oben. Peter Hajek: "Karl Nehammer dürfte sein Burger-Gate überwunden haben und sein altes, aber trotzdem bescheidenes Niveau wieder erklimmen." Nehammer steckt jedoch immer noch im Mittelfeld fest.

Eine politische Rückkehr von Sebastian Kurz erscheint aktuell überaus unwahrscheinlich.
Peter Hajek
Meinungsforscher "Unique Research"

Ein Schicksal, das er mit dem neuen SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler teilt. Der Traiskirchner Bürgermeister fiel 20 Prozent der Befragten positiv, jedoch 35 Prozent negativ auf. Bei seiner Zustimmungsrate konnte er sich um einen Punkt vor Umwelt-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) halten, der 44 Prozent ein schlechtes Zeugnis ausstellen.

Plakolm bald Schlusslicht

Unter ferner liefen: Die VP-Staatssekretärinnen Claudia Plakolm und Susanne Kraus-Winkler, die knapp die Hälfte der Menschen nicht kennen. Langsam bedenklich wird die Situation für die mit Jugendagenden betraute JVP-Chefin Plakolm, die laufend tiefer stürzt und nur noch zwei Prozentpunkte von der Roten Laterne entfernt ist und derzeit auf dem vorletzten Platz zu liegen kommt. Während ihre Dauer-Präsenz in Talk-Formaten nicht honoriert wird, geht es für Florian Tursky (VP) im Digital-Ressort sukzessive nach oben. Die geglückte ID-Austria-Umstellung dankten ihn zehn Prozent der Befragten mit einer Positiv-Nennung. Auch ist sein roter Balken (13 Prozent) im Vergleich zu Plakolm (23 Prozent) weit dünner. 

Ex-Kanzler Kurz unten durch

Apropos roter Balken: Außer Konkurrenz lässt "Heute" stets auch Sebastian Kurz, dem immer wieder Comeback-Gelüste nachgesagt werden, abfragen. Fazit: Die Österreicher haben mit dem glücklosen Ex-Kanzler ein für alle Mal abgeschlossen. Mittlerweile sehen ihn 56 Prozent (!) negativ. "Er konnte auch im Gerichtssaal nicht überzeugen. Eine politische Rückkehr aktuell scheint aufgrund der Datenlage überaus unwahrscheinlich", so Polit-Experte Peter Hajek.

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