Politik

Babler stürzt ab, Kanzler & Kickl führen Polit-Ranking

Das brandaktuelle "Heute"-Politbarometer ist da. Nach der Sommerpause liegt im September erstmals Bundeskanzler Karl Nehammer in Front. Die Details:

Clemens Oistric
In Front: Karl Nehammer (VP) und Herbert Kickl (FP); Absturz auf Platz fünf für Andreas Babler (SP)
In Front: Karl Nehammer (VP) und Herbert Kickl (FP); Absturz auf Platz fünf für Andreas Babler (SP)
Helmut Graf

Handfeste Überraschung beim "Heute"-Politbarometer für September: Nach seinem Auftritt beim ORF-Sommergespräch und Tour durch die Bundesländer liegt nun erstmals Kanzler Karl Nehammer (VP) auf Platz 1. Er ist 23 Prozent der Österreicher zuletzt positiv aufgefallen – der gleiche Wert wie bei FPÖ-Chef Herbert Kickl, der aufgrund von mehr Negativnennungen jedoch auf Platz zwei gerankt wird.

"Unique Research" hat für diese Studie 800 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte befragt (Kombination Telefon/Online, Schwankungsbreite ±3,5 Prozent) und liefert gleich noch einen Neuen auf dem Stockerl: Außenminister Alexander Schallenberg ist nun Dritter und kann den Malus aus seiner Kurzzeit-Kanzlerschaft weiter abbauen.

Babler verliert 18 Saldopunkte

Verflogen ist hingegen die anfängliche Euphorie um Neo-SPÖ-Chef Andreas Babler, der vergangene Woche sein Herzensprojekt Erbschaftssteuer präsentiert hat. Im Juni war er Erster, jetzt nur noch Fünfter – hinter Neos-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger, die bei 21 Prozent Zustimmung findet. Meinungsforscherin Alexandra Siegl sagt gegenüber "Heute": "Karl Nehammer und Herbert Kickl führen das Politikerranking an. Andreas Babler verliert im Vergleich zur letzten Umfragewelle 18 Saldopunkte. Er kann die anfängliche Aufbruchsstimmung bislang nicht in gute Umfragewerte ummünzen."

Desaströses Ergebnis für Kurz

Arbeitsminister Martin Kocher (8.) und Finanzminister Magnus Brunner (9.) können die besten Saldi aller Regierungsmitglieder aufweisen, doch auch sie rangieren im (zart) negativen Bereich. Außer Konkurrenz ließ "Heute" dieses Mal auch Altkanzler Sebastian Kurz abfragen. Seine Werte sind mittlerweile desaströs: Mit 50 Prozent Negativnennungen weist er die höchste Quote aller Abgefragten aus. Nur 12 Prozent fiel er positiv auf. "Um Sebastian Kurz ranken sich vor dem Hintergrund der beiden Filme über ihn wieder vermehrt Gerüchte über ein mögliches Comeback", sagt Alexandra Siegl. Ernüchternder Nachsatz: "Mit einem Saldowert von minus 39 Prozent hätte er dafür aber eine relativ schwierige Ausgangslage."

Die <em>"Heute"</em>-Meinungsforscher Peter Hajek und Alexandra Siegl
Die "Heute"-Meinungsforscher Peter Hajek und Alexandra Siegl
Helmut Graf, zVg

Totschnig bleibt Letzter

Auch die Werte von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) haben über den Sommer stark nachgegeben. Er ist neben Andreas Babler der zweite große Verlierer und büßte 10 Saldopunkte ein. Schlusslicht bleibt Landwirtschaftsminister Norbert Toschnig. Eine große Unbekannte bleibt Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) – exakt die Hälfte der Österreicher kennt sie gar nicht.

Ähnlich ergeht es Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm. Sie fährt auf Steuerzahler-Kosten zwar – wie berichtet – von JVP-Event zu JVP-Event, in der Bevölkerung hat ein Drittel jedoch noch niemals von ihr Notiz genommen, 21 Prozent fiel die Kilometer-Queen (sie ließ sich häufiger als der Kanzler durch das Land chauffieren) hingegen negativ auf.

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