Hilfsaktion für 15-Jährige
Tochter findet eigene Mama tot in BMW, bricht zusammen
Ein fataler Unfall an Heiligabend in Untersiebenbrunn schickte eine Feuerwehrfrau und Rettungssanitäterin zu den Engeln. Die Trauer sitzt tief.
Die Mitglieder der Feuerwehr Untersiebenbrunn im Bezirk Gänserndorf leben gerade jenen Alptraum, vor dem sich jeder einzelne der insgesamt 100.000 ehrenamtlichen Florianis in Niederösterreich fürchtet.
Wie berichtet, war am Morgen des Heiligen Abend eine 36-Jährige auf der L2 mit ihrem BMW verunglückt, der Wagen wurde über eine Böschung geschleudert, landete im Bachbett, kurz nach 8 Uhr morgens wurde das Unfallwrack schließlich entdeckt. Immer noch darin gefangen: Die eigene Feuerwehr-Kameradin, der zum Zeitpunkt des Eintreffens der Rettungskräfte niemand mehr helfen konnte.
Tochter fand Mutter
Als eine der ersten am Einsatzort: Die Tochter (15) der Frau, ebenfalls tapferes Feuerwehrmitglied. Gekommen, um zu helfen, entdeckte sie im Wagen ihre eigene Mama, die 15-Jährige brach vor Ort zusammen, wurde von ihren Kameraden sofort zurück ins Feuerwehrhaus gebracht. Dem Freund der 15-Jährigen und dem Kommandanten kam schließlich die traurige Aufgabe zu, den leblosen Körper der Kameradin aus dem Wagen zu holen. Die gesamte Feuerwehr wird nun psychologisch betreut.
„Ihre Hingabe und ihr Mut waren beispielhaft, stets immer für andere da.“
Rettungssani, Floriani, Krankenpflegerin
Seither steht die Zeit im 1.800-Seelen-Ort Untersiebenbrunn still. "Wir sind alle durch den Wind", fasst es Kommandant Jürgen Koczera im Gespräch mit "Heute" zusammen. In einem rührenden Nachruf meldeten sich die Feuerwehrkameraden der Verstorbenen auch auf Facebook zu Wort: "Wir stehen heute in tiefer Trauer, da wir eine tapfere Kameradin verloren haben – eine engagierte Feuerwehrfrau, Rettungssanitäterin und liebende Mutter. Dieses tragische Ereignis hat uns alle zutiefst erschüttert, besonders, da es sich um eine so engagierte und leidenschaftliche Helferin handelte. Die Verstorbene war nicht nur eine aktive Stütze unserer Feuerwehr, sondern auch als Rettungssanitäterin und Krankenpflegerin im Dienst der Gemeinschaft. Ihre Hingabe und ihr Mut waren beispielhaft, stets immer für andere da", schreiben sie.
"Sie war sehr engagiert, besonders in der Ausbildung. Sie hat immer zu allem 'ja' gesagt", streut Kommandant Koczera der verstorbenen Alleinerzieherin Rosen.
Finanzielle Sorgen
Als "Feuerwehrfamilie" wolle man die 15-jährige Tochter nun "nicht im Stich lassen", Koczera ließ ein Spendenkonto eröffnen, um zumindest die finanziellen Sorgen nach dem Tod der geliebten Mama zu nehmen. Zahlreiche Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk Gänserndorf riefen in Folge zum Spenden auf. "Normalerweise sind WIR da um euch zu helfen, aber in manchen Situationen brauchen WIR EURE Unterstützung, um die wir jetzt bitten", heißt es etwa auf der Facebook-Seite der FF Gänserndorf.
Du willst spenden?
Kontoinhaber: Feuerwehr Untersiebenbrunn
Kontonummer: AT74 3209 2000 0080 2033
Kennwort: Nächstenliebe
Auch Bürgermeisterin von Untersiebenbrunn, Dagmar Zier (ÖVP) und ihr Vize Herbert Steindl (FPÖ), selbst Feuerwehrmitglied, äußerten sich bereits zum Ableben der Niederösterreicherin, die als Krankenpflegerin auf der psychiatrischen Abteilung eines Wiener Krankenhauses arbeitete: "Ihr Lächeln und ihre positive Energie werden in unserer Erinnerung fortleben", schreiben sie in einem offiziellen Gemeinde-Statement.