Kickl nicht beauftragt

"A Watschen für alle Wähler, die FPÖ gewählt haben!"

Der Polit-Paukenschlag am Dienstag sorgt jetzt für Frust bei den FPÖ-Wählern. Einer von ihnen nahm viel auf sich, um überhaupt wählen zu können.

Community Heute
"A Watschen für alle Wähler, die FPÖ gewählt haben!"
Nehammer bekam den Regierungsauftrag, Kickl ist raus. Seine Anhänger sind enttäuscht.
Sabine Hertel; "Heute"-Collage

Am Dienstag wandte sich Bundespräsident Van der Bellen an die Bevölkerung, um über die nächsten Schritte zu informieren – was dann folgte, war ein Polit-Paukenschlag!

Das Staatsoberhaupt übergab ÖVP-Chef Karl Nehammer den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung. Damit stand ebenso fest: Wahlsieger Herbert Kickl ist aus dem Rennen. Für seine Anhänger eine herbe Enttäuschung. Vor allem, weil sie mit 29 Prozent die Mehrheit der Wähler ausmachten.

Entscheidung getroffen – FPÖ-Wähler verärgert

"Ich vertraue auf Augenmaß und Verantwortungsgefühl der ÖVP, der SPÖ, und der weiteren, an den Verhandlungen teilnehmenden Parteien. Und ich werde mir laufend über den Fortschritt und Stand der Gespräche Bericht erstatten lassen" so Van der Bellen nach der Verkündigung.

Im Anschluss machten die Anhänger von Kickls Partei ihren Ärger kund. So schreibt ein enttäuschter Österreicher: "Das ist a Watschen für alle Wähler, die FPÖ gewählt haben!"

"Warum habe ich mir das angetan?"

Ein weiterer Wähler schreibt: "Ich bin 70+ und gehe eine halbe Stunde zum Wahllokal und eine halbe Stunde wieder zurück. Ich habe starke Schmerzen beim Gehen und war trotzdem wählen."

Enttäuscht setzt er fort: "Jetzt frage ich mich, warum ich mir das angetan habe, nachdem die Stimmen für die FPÖ völlig ignoriert wurden. Andere Parteien sind für mich unwählbar. Das Wort Demokratie kennen die anderen Parteien wohl nicht. Ich bin sehr enttäuscht!"

Online-Schnell-Abstimmung: 51 Prozent sehen derzeit (siehe unten) die Entscheidung für Nehammer als eine "Frechheit" an. 22 Prozent finden die Entscheidung schlecht und hätten sich FPÖ in der Regierung gewünscht. 8 Prozent haben gemischte Gefühle und 19 Prozent finden Van der Bellens Wahl sehr gut – sie halten ÖVP und SPÖ für den stabilsten Weg.

Die meistgelesenen Leserreporter-Storys zum Durchklicken

Regierungsauftrag an Nehammer

Für Van der Bellen steht fest: Bei der Nationalratswahl habe es sich "nicht um ein Rennen gehandelt, in dem die Partei, die als erste durchs Ziel geht, automatisch die Regierung stellt. Herbert Kickl findet keinen Koalitionspartner, der ihn zum Bundeskanzler macht."

Nun liegt es also an Nehammer, "so rasch wie machbar eine stabile, handlungsfähige, integre" Regierung zu bilden und Verhandlungsgespräche aufzunehmen.

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

Auf den Punkt gebracht

  • Der Polit-Paukenschlag am Mittwoch sorgte für Frust bei den FPÖ-Wählern, als Bundespräsident Van der Bellen ÖVP-Chef Karl Nehammer den Auftrag zur Regierungsbildung erteilte und damit Wahlsieger Herbert Kickl ausschloss
  • Die Entscheidung führte zu heftiger Kritik und Enttäuschung unter den FPÖ-Anhängern, die sich in ihren Stimmen ignoriert fühlen
red
Akt.
Mehr zum Thema
An der Unterhaltung teilnehmen