Kostenexplosion
Zu teuer! Lorenz-Böhler-Station im AKH vor dem Aus
Die im Mai eröffnete Lorenz-Böhler-Station im AKH wird ab 1. Juli schrittweise ihren Betrieb einstellen. Schuld sind hohe Kosten.
Mit Ende März verließ der letzte stationäre Patient das Lorenz-Böhler-Spital in Brigittenau, das AUVA-Krankenhaus musste (bis auf die Ambulanz, die nach wie vor in Betrieb ist) aufgrund von Brandschutzmängeln geräumt werden – "Heute" berichtete mehrfach.
An drei Ersatz-Standorten – dem UKH Meidling, der Privatklinik Confraternität und dem AKH – wurden daher Operationen durchgeführt. Die Normal- sowie die Intensivstation am AKH nahmen erst im Mai ihren Betrieb auf – doch nun ist Schluss.
Die Schließung des Lorenz Böhler Unfallkrankenhauses
Am 28. Februar gab die AUVA die Schließung des Standortes in Brigittenau bekannt. Laut AUVA sollen das UKH Meidling und das AKH Patienten und Personal übernehmen. Die Chronologie:
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Hohe Rechnung für AKH-Infrastruktur
Ab 1. Juli sollen die vom Lorenz-Böhler-Spital genutzten Räume schrittweise geräumt werden. Der Grund ist eine Kostenexplosion: Denn die AUVA nutzt die AKH-Infrastruktur, muss naturgemäß auch dafür zahlen. Laut "Krone" soll die erste Rechnung bereits siebenstellig ausgefallen sein.
Ein AUVA-Sprecher bestätigt auf "Heute"-Nachfrage das Aus der AKH-Station, es soll sich allerdings bei den Kosten nicht um einen siebenstelligen Betrag handeln: "Die Kooperation mit dem AKH war immer befristet, mit Option auf Verlängerung bis Jahresende. Wir sind nun zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn macht."
BILDERSTRECKE: Chaos rund um Lorenz-Böhler-Schließung
OP-Sperre im Juli im Meidlinger UKH
Das Personal soll in das UKH Meidling wechseln – aufgrund der dortigen, technischen OP-Sperre, die von Anfang Juli bis etwa 18./19. Juli andauert, wird sich dies allerdings verzögern. Auch die Rettung wird in dieser Zeit das Spital nicht anfahren.
Zudem wird eine Tagesklinik am Lorenz Böhler hochgefahren – sofern die Freigabe durch die Baubehörde erfolgt: "Die Entscheidung dazu soll in den nächsten Tagen fallen", so der AUVA-Sprecher.
Vergabeverfahren für Übergangslösung
Ab Anfang 2025 soll das Lorenz Böhler nach einer Sanierung wieder den Vollbetrieb aufnehmen. Als Übergangslösung wird es am Standort Container oder Holzmodule geben. Am 8. Mai wurde dazu ein europaweites Vergabeverfahren gestartet.
"Die erste Stufe dazu ist bereits abgeschlossen, die zweite Stufe wird gerade finalisiert, die Unternehmen können nun ihre konkreten Angebote abgeben. Mit Ende Juli wird sich entscheiden, wer den Zuschlag bekommt", meint der AUVA-Sprecher. Parallel dazu wird ab Anfang August das Parkhaus bereits abgerissen.