Aufstand gegen Schließung
"Darf nicht sterben" – Riesen-Protest gegen Böhler-Aus
Dutzende Menschen vor einem Wiener Unfallkrankenhaus am Mittwoch! Angestellte streiken gegen die Schließung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses.
Erst kürzlich sorgte die überraschend verkündete Schließung des Traumazentrums Lorenz Böhler (TZLB) in Brigittenau für Unverständnis bei Patienten und Angestellten. Das rund 500-köpfige Personal wurde überrumpelt – derzeit herrscht Chaos an allen Fronten.
Am Mittwoch standen kurz nach 8 Uhr mehrere Menschen vor dem Spital in der Wiener Brigittenau, um gegen die Schließung des Traumazentrums zu protestieren. Unter dem Motto "Lasst uns arbeiten" wird die Belegschaft des Lorenz Böhler vor dem Spital einen etwa halbstündigen Warnstreik abhalten: "Alle kommen in Weiß, mit Pfeifen und Transparenten. Es wird eine große Aktion", so Unfallchirurg Brenner.
In weißen Arztkitteln gekleidet, einem Pfeifkonzert und mit Bannern wie "Patient Böhler darf nicht sterben!" machen die Spitals-Mitarbeiter auf das Chaos in dem UKH aufmerksam. Vor dem Spital nahm Unfallchirurg Brenner das Mikrofon in die Hand, spricht vom "besten Team im besten Spital".
Der Böhler-Protest im LIVE-VIDEO:
Er selbst hätte sich niemals vorstellen können, das Haus verlassen zu müssen, in dem er bisher 32 Arbeitsjahre verbracht hatte. Für die Mitarbeiter sowie Patienten erzeuge das Ende des Unfallkrankenhauses im 20.Bezirk vor allem Unsicherheit, so Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart. "Es ist eine Zumutung" schildert Steinhart die Vorgehensweise hinter dem Böhler-Aus.
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"Ich bin verblüfft über das Ausmaß der Respektlosigkeit! Da geht es um Existenzfragen von Angestellten und diese Fragen konnten nicht beantwortet werden", sagt Gerald Mjka, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida.
Für Vizepräsidentin der Ärztekammer Natalja Haninger-Vacariu stehen im Spitalsalltag drei Dinge im Vordergrund, diese seien bei der Schließung des Böhler-Krankenhauses nicht gegeben: "Patientensicherung, Versorgungsgarantie und Beschäftigungsgarantie." "Es kann nicht sein, dass Operationssäle von heute auf morgen geschlossen werden", so die Ärztekammer-Vizepräsidentin.
"Verantwortung ist gefragt und das sehen wir beim Spitals-Management nicht", sagt die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA Barbara Teiber. "Die Vereinbarungen über den Standort Lorenz-Böhler-Krankenhaus sind einzuhalten", so Teiber.
Die Schließung des Lorenz Böhler Unfallkrankenhauses
Am 28. Februar gab die AUVA die Schließung des Standortes in Brigittenau bekannt. Laut AUVA sollen das UKH Meidling und das AKH Patienten und Personal übernehmen. Die Chronologie:
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- Spitalskrise in WienBöhler-Krankenhaus schließt – 900 OPs nun betroffen!29. Februar 2024
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