Ukraine-Krieg

Zehntausende russische Soldaten sitzen in Ukraine-Falle

Die Ukraine bindet durch den Vorstoß ihrer Truppen auf russischen Boden bei Kursk eigenen Angaben zufolge rund 50.000 russische Soldaten.

Zehntausende russische Soldaten sitzen in Ukraine-Falle
Die Ukraine hat im August 2024 eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet.
REUTERS

"Dort halten unsere Männer eine ziemlich große Gruppe russischer Truppen zurück – 50.000 Angehörige der Besatzungsarmee", schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf Telegram. Diese könnten nicht an anderen Frontstellungen der Russen auf ukrainischem Gebiet eingesetzt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Zweieinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte die Ukraine im August ihre überraschende Offensive auf Kursk gestartet. Zwar konnte Russland seither einige Siedlungen zurückerobern, die Frontlinie hat sich zuletzt aber nur wenig verändert. US-Medienberichten zufolge hat Russland Zehntausende Soldaten zusammengezogen, darunter auch kürzlich eingetroffene Truppen aus Nordkorea. Mit ihnen solle in den kommenden Tagen bei Kursk eine Gegenoffensive gestartet werden.

Die Angriffe auf russische Waffenlager hätten Artilleriebestände der Besatzer verringert, und das mache sich an der Front bemerkbar, schrieb Selenski weiter. Er forderte erneut die wichtigen Unterstützerstaaten USA, Großbritannien und Deutschland auf, den Einsatz der von ihnen zur Verfügung gestellten Langstreckenwaffen gegen Ziele tief in russischem Gebiet zu erlauben. "Das ist unerlässlich. Je weiter unsere Raketen und Drohnen einschlagen können, desto weniger reale Kampffähigkeit wird Russland haben."

Kreml dementiert Gespräch zwischen Trump und Putin

Der gewählte US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben vergangene Woche nach Kremlangaben nicht miteinander telefoniert. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies am Montag einen Bericht der "Washington Post" zurück, nach dem Putin und Trump am vergangenen Donnerstag nach der US-Wahl telefoniert haben sollen. "Es gab kein Gespräch", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

BILDER: So zerstört ist Ukraine-Frontstadt Wuhledar

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    Eines der letzten verfügbaren Satellitenbilder vor dem Fall: Die Frontstadt <strong>Wuhledar</strong> in der Oblast Donezk am 29. September 2024.
    Eines der letzten verfügbaren Satellitenbilder vor dem Fall: Die Frontstadt Wuhledar in der Oblast Donezk am 29. September 2024.
    Planet Labs Inc. via REUTERS

    "Es ist reine Fiktion, es sind einfach falsche Informationen", betonte Peskow. Putin hatte am Donnerstag bei einem öffentlichen Auftritt in Sotschi am Schwarzen Meer Trump zum Wahlsieg gratuliert und sich offen gezeigt für eine Wiederaufnahme des Kontakts.

    Die "Washington Post" schrieb am Sonntag unter Berufung auf informierte Personen, Trump habe bei dem Telefonat am Donnerstag Putin empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren. Von Trump selbst gab es dazu zunächst keine Informationen. Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen, hieß es unter Berufung auf die anonymen Quellen.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Die Ukraine hat nach eigenen Angaben durch ihren Vorstoß bei Kursk rund 50.000 russische Soldaten gebunden, die somit nicht an anderen Fronten eingesetzt werden können
      • Der Kreml dementierte Berichte über ein Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin, in dem Trump angeblich Putin empfohlen haben soll, den Krieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren
      red, 20 Minuten
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