Tracker-Test

Xiaomi Smart Band 9 Pro – Kampfansage unter 100 Euro

Mit 80 Euro packt Xiaomi jede Menge Funktionen und Sensoren in das neue Smart Band 9 Pro – und macht es zur Kampfansage am Fitnesstracker-Markt.
Rene Findenig
15.03.2025, 18:44

Bisher erfüllte die Huawei Watch Fit 3 um 159 Euro alle Wünsche der Fitnesstracker-Fans und ließ die Grenze zu einer Smartwatch verschwimmen, nun will Xiaomi dies mit dem Smart Band 9 Pro schaffen und gibt dazu einen Kampfpreis von 80 Euro aus. Während das "normale" Band von Xiaomi als länglicher Fitnesstracker daher kommt, hat das Pro-Modell einen rechteckigen Bildschirm – breiter als herkömmliche Fitnesstracker, aber weiterhin schmäler als die meisten Smartwatches. Ebenfalls nur in der Pro gibt es eigenständiges GPS, während die Basis-Modelle zur genauen Streckenaufzeichnung bei Sport mit dem Smartphone gekoppelt bleiben müssen.

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich wenig, dafür aber Erfreuliches in den Details getan. Die Aluminiumlegierung des Gehäuses ist optisch ansprechend, in drei Farben zu haben (Schwarz, Roségold, Silber) und widerstandsfähig gegen Kratzer und Stöße. Eine spezielle Schutz-Beschichtung schützt das Material vor Korrosion und das Glas vor Kratzern und Stößen. Um welchen Schutz es sich genau handelt, verrät Xiaomi nicht, es funktioniert aber gut. Die präzise Verarbeitung der Gehäuseteile sorgt für eine nahtlose Verbindung und verhindert das Eindringen von Staub und Wasser. Dadurch ist der Fitness-Tracker bis zu 5bar wasserdicht.

So funktioniert die Bedienung ganz ohne Buttons

Die abgerundeten Kanten des Gehäuses sorgen für ein angenehmes Tragegefühl und verhindern Druckstellen am Handgelenk. Verkauft werden die verschiedenfarbigen Modelle mit jeweils unterschiedlichen Fluorelastomer-Armbändern, die hautfreundlich, flexibel und strapazierfähig sowie resistent gegen Schweiß, Wasser und UV-Strahlung sind. Auch ein Modell (unser Testmodell) mit einer Art Kunstleder gibt es. Dieses zeigt allerdings bereits nach wenigen Testtagen Abnutzungserscheinungen. Wer das Band beim Sport tragen will oder auch einmal Wasserkontakt hat, setzt besser auf die angenehmeren Varianten mit Fluorelastomer.

Praktisch: Per Schnellverschluss lassen sich Armbänder kinderleicht wechseln, sodass es individuell an den persönlichen Stil angepasst oder ausgetauscht werden kann. Die Dornschließe des Armbands ist aus Edelstahl gefertigt und sorgt für einen sicheren Halt. Auffällig ist, dass das Smart Band keinerlei Knöpfe am Gehäuse besitzt. Die Steuerung erfolgt über den Touchscreen am Display oder über die "Mi Fitness"-App am Smartphone. Um den Tracker zu aktivieren, muss er erst einmal ans magnetische Zwei-Pin-Ladekabel, ausgeschaltet wird er über die Einstellungen im Betriebssystem. Gewöhnungsbedürftig, aber es funktioniert.

Gutes AMOLED-Display mit präziser Eingabeerkennung

Das rechteckige, 1,74 Zoll große AMOLED-Display löst ausreichend scharf mit 336 × 480 Pixel auf, um alles erkennen zu können und selbst etwas längere Textbenachrichtigungen ohne Beschneidung ablesen zu können. Die hohe Helligkeit des Displays von in Spitzenphasen rund 1.200 Nits wird durch eine spezielle Hintergrundbeleuchtungstechnologie erreicht, die auch bei direkter Sonneneinstrahlung eine optimale Ablesbarkeit gewährleistet. Die automatische Helligkeitsanpassung funktioniert sehr gut, alternativ kann auch manuell die Helligkeit des Bildschirms reguliert werden. 60 Hertz Bildwiederholrate reicht für eine flüssige Bedienung.

Das Smart Band bietet auch einige Funktionen, die man eigentlich eher von Smartwatches kennt. So lässt sich das Display nicht nur per Touch und optional auch dem Anheben des Handgelenks aktivieren, sondern bietet auch eine Always-On-Funktion. Wie von den übrigen Xiaomi-Trackern und -Smartwatches gewohnt, können Einschaltdauer des Displays, Aussehen des Always-On-Bildschirms, Watchface und Co. in der App umfassend angepasst werden. Die Auswahl an Zifferblättern ermöglicht es, das Display an seinen persönlichen Stil anzupassen. Die Auswahl kostenloser und kostenpflichtiger Watchfaces ist riesig, von elegant bis sportlich.

HyperOS 2.0 als Betriebssystem des Smart Bands

Das Xiaomi Smart Band 9 Pro verbindet sich per Bluetooth 5.4 mit Smartphones (Android 8.0 und höher, iOS 12.0 oder höher), eine eSIM- oder LTE-Variante gibt es beim Tracker nicht. Die Bluetooth-Verbindung ist sehr stabil, es kommt selten zu Verbindungsabbrüchen. Zur Nutzung braucht es übrigens zwingend die "Mi Fitness"-App. Die Einrichtung darüber funktioniert schnell und simpel. Die Benachrichtigungen vom Smartphone beziehungsweise von den Smartphone-Apps können individuell angepasst werden, sodass nur die wichtigsten Benachrichtigungen angezeigt werden. Auf dem Tracker selbst lassen sich keine eigenen Apps nachinstallieren.

Als Betriebssystem des Smart Bands kommt Xiaomis eigenes HyperOS 2.0 zum Einsatz, dieses ist doch deutlich eingeschränkter als im Fall der erst kürzlich getesteten Xiaomi Watch S4. Top dafür: Die Menüführung ist intuitiv und der Tracker einfach zu bedienen, auch für Benutzer, die noch keine Erfahrung mit Fitness-Trackern haben. Per Wisch nach links geht es vom Start-BIldschirm zu den Schnelleinstellungen, nach oben zu den Benachrichtigungen, nach rechts zu den Gesundheits- und Fitness-Widgets und nach unten zur Übersicht über alle Apps. Auch in all diesen Fällen kann die Darstellung für mehr Übersicht von den Nutzern angepasst werden.

Die Xiaomi Mi Fitness App bietet eine Vielzahl von Funktionen und Einstellungen, die es dem Benutzer ermöglichen, das Smart Band 9 Pro individuell anzupassen.
Rene Findenig

Deutlich verbesserte Sensoren im Vergleich zum Vorgänger

Verbaut sind im Smart Band Beschleunigungsmesser, Gyroskop, elektronischer Kompass, optischer Herzfrequenzsensor, Pulsoximeter und Umgebungslichtsensor. Die Sensoren des Smart Band 9 Pro wurden im Vergleich zum Vorgänger verbessert. Der Herzfrequenzsensor verwendet eine fortschrittliche optische Technologie, die eine Messung der Herzfrequenz in Echtzeit ermöglicht. Der Blutsauerstoff-Sensor verwendet eine Infrarot-Technologie, die eine genaue Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes ermöglicht. Wie bei allen Werten gilt: Es handelt sich um keine medizinischen Messungen, sie geben aber eine gute Übersicht.

Das GPS-Signal wird sehr schnell gefunden, ist sehr präzise, auch im Vergleich zu teureren Smartwatches. Deshalb kann auch das Smartphone beim nächsten Lauf oder der geplanten Radrunde mal daheim bleiben. Daneben gibt es viele Funktionen, die man in der Smartwatch-Welt bereits kennt. Die Schlafüberwachung analysiert nicht nur die Schlafphasen, sondern auch die Schlafqualität und gibt Empfehlungen zur Verbesserung des Schlafs. Stressüberwachung berücksichtigt auch andere Faktoren wie Atemfrequenz, um ein umfassendes Bild des Stresslevels zu liefern. Die Sportmodi bieten detaillierte Auswertungen der Trainingsdaten.

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Xiaomi Smart Band 9 Pro – Kampfansage unter 100 Euro

Diagramme und Grafiken zeigen Fortschritte bei den Dutzenden aufzeichenbaren Sportarten an, wie viele Gesundheitsdaten können auch sie zu Anwendungen von Drittanbietern exportiert werden. Schritte, Kalorien und Aktivitätszeit werden mit Zielen in Halbring-Form dargestellt. Wie bei Samsung gibt es bei Xiaomi nach sieben Tagen, in denen man den Tracker im Schlaf trägt, ein zugewiesenes Schlaftier und entsprechende Schlaftipps. Der uns verpasste Koala ist zwar süß, der Tipp für das frühere Schlafengehen aber nicht umsetzbar. Dennoch, für viele Nutzer ein nettes Feature, das vielleicht sogar hilft. Was allerdings fehlt: NFC ist erneut nicht mit an Bord.

In Sachen Umfang bleibt das Xiaomi Smart Band 9 Pro auf die klassischen Gesundheits- und Fitnessfunktionen beschränkt, macht das aber ziemlich gut und übersichtlich. Und: Für den Preis von 80 Euro bekommt man im Endeffekt mehr, als am Tracker-Markt üblich, der Preis ist eine echte Kampfansage. Und die Laufzeit? Xiaomi gibt 21 Tage an, das kommt aber ganz auf die Einstellungen an. Wer auf Tracking rund um die Uhr verzichtet und wenig sportelt, kommt da tatsächlich in die Nähe, mit Always-On-Display, täglichem Sport und 24/7-Messungen sind es dann aber doch eher zwölf bis 14 Tage. Immer noch sehr stark bei der vielen Konkurrenz!

Xiaomi Smart Band 9 Pro

Preis: 79,99 Euro
Dimensionen: 43,27 x 32,49 x 10,8 mm, 24,5g
Farben: Schwarz, Roségold, Silber, TPU-/Kunstleder-Armband in verschiedenen Farben
Display: 1,74-Zoll-AMOLED, 336 × 480 Pixel, 1.200 cd/m², verstärktes Glas
Gehäuse: Aluminiumlegierung und hochfesten Polymerfasern, 5bar
Sensoren: Beschleunigungsmesser, Gyroskop, elektronischer Kompass, optischer Herzfrequenzsensor, Pulsoximeter, Umgebungslichtsensor
Lieferumfang: Smart Band, Armband, Ladekabel, Benutzerhandbuch

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