Schlaflose Nacht
Wöber nach Eigentor: "Gefühlt wie der Dodel der Nation"
Maximilian Wöber fabrizierte beim 0:1 gegen Frankreich ein Eigentor. Nach einer schlaflosen Nacht kann der Verteidiger wieder lachen.
Maximilian Wöber kann wieder lachen. Der Gladbach-Legionär war bei Österreichs EM-Auftaktpleite gegen Frankreich der Unglücksrabe, erzielte ein Eigentor. Nach Schlusspfiff schlicht der Verteidiger geknickt vom Feld.
"Direkt nach dem Spiel war es sehr emotional für mich, so habe ich es noch nie erlebt. Es fühlte sich an, als ob ich die ganze Nation im Stich lasse", erklärte Wöber am Dienstag zurück in Berlin. "Es war ein bitterer Abend für mich persönlich. Ich hatte jetzt die ganze Nacht, alles zu verarbeiten und einzuordnen. Die Kollegen sind in der Kabine zu mir gekommen und haben gesagt: Es ist Fußball, es gehört dazu. Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft."
Dass sich der 26-Jährige dafür entschied, wenige Stunden nach der Pleite Rede und Antwort zu stehen, hatte einen Grund. "Nach so einer Partie, in der man der Dodel der Nation ist, ist es nicht schlecht, sich gleich mal zu stellen, damit ist das abgehakt. Ich kann mich wieder voll und ganz auf die EURO konzentrieren."
Beim Aufarbeiten geholfen haben "die komplette Mannschaft, der Trainer-Staff, die Familie und Freunde – sie haben mich alle in die richtigen Bahnen geleitet."
Österreich gegen Frankreich – die Noten
Wöber denkt trotz des Missgeschicks wieder positiv. "Es war ein stolzer Moment meiner Karriere, bei der EURO für Österreich aufgelaufen zu sein, mit meinen Freunden die Bundeshymne zu singen. Das werde ich nie vergessen."
Polen ist "Sechs-Punkte-Spiel"
Am Freitag heißt der Gegner Polen. "Wenn wir weit kommen wollen, ist es ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel", sagt Wöber. "Man hat gegen Holland gesehen, dass Polen eine gute Mannschaft ist, die kompakt steht, wenig Räume hergibt und gut im Umschalten ist. Ich bin gespannt auf unseren Matchplan."
Auf den Punkt gebracht
- Maximilian Wöber konnte nach einer schlaflosen Nacht wieder lachen, nachdem er beim Spiel gegen Frankreich ein Eigentor erzielt hatte
- Er fühlte sich zunächst wie der "Dodel der Nation", aber mit Hilfe von Mannschaft, Trainer-Staff, Familie und Freunden konnte er das Ereignis verarbeiten und sich wieder auf die EURO konzentrieren
- Trotz des Missgeschicks denkt er wieder positiv und betont, dass es ein stolzer Moment seiner Karriere war, bei der EURO für Österreich aufzulaufen