0:1 gegen Frankreich

ÖFB-Stars ärgert Schiri: "Viele Dinge gegen uns"

Österreich verlor den EM-Auftakt gegen Frankreich mit 0:1. Ein Mitgrund: der Schiedsrichter. Spieler und Trainer waren sich einig. Die Stimmen.

Erich Elsigan
ÖFB-Stars ärgert Schiri: "Viele Dinge gegen uns"
Referee Manzano aus Spanien präsentierte sich nicht in EM-Form.
GEPA

Bitterer EM-Start für Österreich! Die rot-weiß-rote Truppe musste sich am Montag in Düsseldorf Frankreich mit 0:1 geschlagen geben. Maximilian Wöber unterlief dabei ein unglückliches Eigentor - er scherzelte eine scharfe Mbappe-Flanke per Kopf ins eigene Gehäuse.

"Kein Vorwurf an ihn, der Ball zur Mitte war extrem scharf. So eine Rakete richtig zu klären, ist schwer", nahm Goalie Patrick Pentz den Unglücksraben in Schutz.

Ärgerlicher war der Umstand, dass es zu dieser Aktion niemals kommen hätte dürfen. Denn wenige Szenen zuvor scheiterte Christoph Baumgartner bei einer Riesenchance an Frankreich-Keeper Maignan. Schiedsrichter Manzano aus Spanien entschied jedoch auf Abstoß statt Eckball - ein Schnitzer mit weitreichenden Folgen.

Österreich gegen Frankreich – die Noten

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    Österreich gegen Frankreich – die Noten zum EM-Auftakt 2024
    Österreich gegen Frankreich – die Noten zum EM-Auftakt 2024
    IMAGO/Propaganda Photo

    "Das ganze Stadion hat gesehen, dass es Eckball sein muss. Das wäre ein Momentum, wo du dich wieder vorne festsetzen kannst. Es ist ärgerlich, dass im Gegenzug das Tor passiert.", meinte Philipp Mwene. Teamchef Ralf Rangnick: "Das war eine klare Fehlentscheidung, unbegreiflich, dass er hier nicht auf Eckball entschieden hat."

    Schiedsrichter Manzano hinterließ auch in anderen Situationen keinen guten Eindruck. Fünf Gelbe Karten verteilte er an ÖFB-Startelf-Spieler. Im Detail: Wöber, Mwene, Laimer, Danso und Baumgartner wurden verwarnt.

    "Bei so einem Turnier, wo es nach zwei Gelben eine Sperre gibt, kann man cleverer entscheiden, speziell nach Emotionen. Dass man da so schnell Gelb zückt, ist unverständlich. Der Schiedsrichter war kleinlich, hatte keine klare Linie", sparte Keeper Pentz nicht mit Kritik.

    Grillitsch sah es ähnlich. "Jede 50:50-Entscheidung war gegen uns, es waren viele strittige Situationen. Bei Emotionen wird es mal hitziger am Feld, aber wir können es nicht ändern. Es waren sehr viele Entscheidungen gegen uns."

    Konrad Laimer formulierte seine Kritik subtiler. "Manchmal hat den Franzosen ein anderer Mann auch noch am Platz geholfen, aber das ist halt manchmal so gegen solche Nationen."

    Österreich gegen Frankreich – die Highlights des EM-Krachers

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      Enger EM-Fight zum Gruppenauftakt – Österreich gegen Frankreich
      Enger EM-Fight zum Gruppenauftakt – Österreich gegen Frankreich
      IMAGO/Revierfoto

      Aufgeben will im ÖFB-Team freilich niemand, zumal noch zwei Gruppenspiele gegen Polen und Holland am Programm stehen. "Wir wissen, wie wichtig das Spiel am Freitag jetzt ist", meint Patrick Wimmer. Zumal bei einer Pleite gegen Polen und einem gleichzeitigen Remis zwischen Frankreich und Holland bereits nach zwei Spielen das EM-Aus besiegelt wäre.

      "Wir haben noch zwei Spiele und können uns aus eigener Hand qualifizieren", betrachtet Patrick Wimmer die Sache von der positiven Seite.

      "Wir müssen nach vorne schauen, noch einen Tick aggressiver sein. Dann bin ich mir sicher, dass wir erfolgreich sein können", sagte Mwene nach dem 0:1 gegen die Franzosen.

      Lob von allen Seiten gab es für die Fans. In der Altstadt feierten 20.000 Schlachtenbummler ab dem Vormittag, auch in der Düsseldorf Arena war die Stimmung am Kochen. "Es war wie ein Heimspiel im Happel, nur dass das Stadion hier besser ist. Großer Dank an alle, es hat uns einen Push gegeben", meinte Pentz. "Die Atmosphäre war ein Wahnsinn", ergänzte Mwene. "Ich habe mich selbst zwei, drei Mal dabei erwischt, wie ich in die Kurve schaue und die Fans bewundere."

      Blut-Mbappe regt auf

      Ein Mann, der im Finish für Aufregung sorgte, war Kylian Mbappe. Der französische Superstar krachte mit dem Kopf gegen Dansos Schulter, ein blutiger Nasenbeinbruch war die Folge. Der künftige Real-Spieler nutzte seine Verletzung, um mit einer Art Sitzstreik Zeit von der Match-Uhr zu nehmen. Vom Schiedsrichter gab es dafür Gelb. ÖFB-Keeper Pentz war in unmittelbarer Nähe, erlebte die Verletzung wie folgt. "Das Gesicht war voll Blut. Am Anfang weißt du nicht, ob es ein Cut oder etwas Schlimmeres ist."

      Pentz entschied sich daher, sofort die Betreuer auf den Rasen zu winken. "Da legt man dann schon eine faire Einstellung an den Tag." Nachsatz Richtung Mbappe: "Nicht so wie er, muss man sagen. Solche Aktionen will man nicht sehen bei so einem Turnier."

      Österreich reist am Vormittag per Flugzeug zurück nach Berlin, bereits um 14:30 Uhr sind die nächsten Medien-Termine geplant. Die Vorbereitung auf das Polen-Spiel beginnt. Grillitsch: "Das war Frankreich, nicht irgendein Jausengegner, sondern der Turnierfavorit. Jetzt werden wir es gut analysieren und gegen Polen besser machen."

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