Nach EM-Aus
Wohlfahrt über ÖFB-Gegentore: "Falsch trainiert"
Österreichs EM-Traum ist geplatzt, die ÖFB-Elf verlor das Achtelfinale gegen die Türkei mit 1:2. Franz Wohlfahrt analysiert die Gegentore.
Beide Treffer erzielte Türkei-Abwehrspieler Merih Demiral nach Eckbällen (1., 59.), die Shootingstar Arda Güler an die Kante des Fünf-Meter-Raums zwirbelte. Beim ersten Treffer staubte der Saudi-Legionär ab, beim zweiten Tor setzte sich Demiral per Kopf durch.
Wohlfahrt analysiert die Gegentore
In beiden Situationen sah auch Teamtormann Patrick Pentz nicht gut aus, klebte auf der Linie, versuchte nicht einmal, die Flanke zu fangen oder zu klären. Für den ehemaligen ÖFB-Teamtormann Franz Wohlfahrt sei dies die Entwicklung im Tormannspiel. "Das habe ich bei der EM auch bei anderen Torleuten bemerkt: 90 Prozent der Torhüter gehen nicht mehr raus. Sie werden von den Torwarttrainern falsch trainiert", urteilte der 59-malige ÖFB-Teamspieler gegenüber "Heute". "Ich würde ihn coachen, auf Flanken zu gehen und den Ball zu fangen und nicht zu fausten", erklärte der ehemalige Stuttgart-Legionär weiter.
Österreich gegen die Türkei – die besten Bilder
Allerdings, betonte Wohlfahrt, sei Pentz zumindest beim ersten Treffer "keine Schuld" vorzuwerfen. Christoph Baumgartner schoss mit der Klärung Stefan Posch an, den Abpraller kratzte Pentz noch von der Linie, ehe Demiral einschoss. "Der Ball war am kurzen Eck nicht hoch genug, um rauszugehen und um zur Flanke zu kommen", meinte der 60-Jährige. "Pentz hat dann den Ball aus kürzester Distanz weggeschlagen, vielleicht wäre es da besser gewesen, sich auf den Ball zu legen. Aber da kann man ihm keinen Vorwurf machen", meinte Wohlfahrt.
"Das 0:2", ergänzte der langjährige ÖFB-Tormanntrainer, sei ein Torwartfehler gewesen. "Da war der Ball sehr hoch und er hätte auf die Flanke kommen und die Torchance verhindern können", betonte der 60-Jährige.