1:2-Pleite von ÖFB
Keeper-Ikone: "Beide Türkei-Treffer Tormannfehler"
Das ÖFB-Team scheitere im EM-Achtelfinale an der Türkei, verlor mit 1:2. Dabei sah auch Keeper Patrick Pentz nicht gut aus.
Zwei Eckbälle auf das kurze Eck, zwei Gegentore – zwei Mal blieb ÖFB-Goalie Patrick Pentz auf der Linie kleben. Hätte er rauskommen müssen? "Heute" fragte bei einer Torhüter-Legenden nach: Deutschlands Vizeweltmeister Jens Lehmann.
"Klar, es waren beide Male Torwartfehler,", urteilte Lehmann über die beiden Treffer des türkischen Abwehrspielers Merih Demiral (1., 59.) bei Österreichs 1:2-Pleite im EM-Achtelfinale. Beide Treffer waren beinahe eine Kopie, entstanden nach Ecken von Arda Güler, die dicht vor das Tor gezogen wurden. Beim 1:0 staubte Saudi-Legionär Demiral noch ab, beim 2:0 nickte er ein.
"Pentz muss rauskommen"
"Pentz muss bei dieser Drei-Meter-Entfernung rauskommen. Auch auf die Gefahr hin, dass er den Ball nicht bekommt. Aber man irritiert zumindest den Stürmer so, dass er den Ball nicht ins Tor trifft", meinte Lehmann mit Blick auf den 1,82 Meter großen ÖFB-Rückhalt. "Wenn man gar nicht rauskommt, passiert nichts und der Ball ist drinnen", fügte der 61-malige deutsche Teamspieler an.
Österreich gegen die Türkei – die besten Bilder
"Österreich hat zwei Tore nach Standardsituationen bekommen, da fehlte in der Abwehr die Organisation. Du musst wissen, wie man verteidigt, egal wie gut der Eckball war. Alaba hat als Abwehrchef gefehlt", nahm der Ex-Arsenal-Rückhalt aber auch die ÖFB-Hintermannschaft in die Pflicht. Teamchef Ralf Rangnick meinte schließlich, dass beim zweiten Gegentreffer mit Philipp Lienhart, Kevin Danso und Michael Gregoritsch die drei kopfballstärksten Österreicher in unmittelbarer Nähe von Demiral waren, den Gegentreffer aber nicht verhindern konnten. Lehmann sah auch eine Veränderung im Tormannspiel der letzten Jahre als Mitgrund. "Die Generation der Torleute ist jetzt anders, mitspielen kann jeder, aber Rausgehen ist die Kunst", betonte der 54-Jährige.
Neben den Eckbällen sah der 54-Jährige die Defensivtaktik der Türken als Schlüssel zum Sieg. "Sie standen sehr tief, da fehlte den Österreichern die offensive Lösung. Schade, dass Baumgartner knapp vor Schluss seine Superchance nicht verwerten konnte. Es tut mir leid für Österreich", betonte der Deutsche.