Es ist zu warm

Wird es in Wien nie wieder weiße Weihnachten geben?

Die kalte Jahreszeit in Wien hat sich in den letzten Jahren verändert. Durch die Klimaerwärmung fehlt der Schnee.

Victoria Zemanek
Wird es in Wien nie wieder weiße Weihnachten geben?
Eine Nachbildung der Weihnachtsbeleuchtung der Rotenturmstraße.
Klaus Pichler

Wenn man an Weihnachten denkt, kommt einem sofort das Bild von einem weißen Winterwunderland in den Kopf. Der Schnee liegt auf der Straße und die Kinder bauen Schneemänner oder führen Schneeballschlachten. Die Ausstellung "Winter in Wien" im Wienmuseum widmet sich der kalten Jahreszeit bei uns.

Die Winter in Wien, bei denen wirklich Schnee liegt, werden auffällig weniger. Grund ist die Klimaerwärmung, heißt es. "Global gesehen sind diese 2 Grad mehr eine Katastrophe und wenn es so weiter geht, wird es noch katastrophaler werden", erklärt Kuratorin Lisa Noggler (55) im "Heute"-Talk und führt fort: "aber wir wollten in der Ausstellung kein Katastrophen-Szenario beschwören, wir wollten einfach uns mit diesen Bildern auseinandersetzen".

Warum wird weiße Weihnachten so romantisiert?

"Es wird immer noch Weihnachten mit weißem Winter gleichgesetzt, immer noch der Winter mit eisiger Kälte gleichgesetzt. Es ist nicht nur, dass unsere Eltern das so sehen, sondern dass die Bilder auch festgeschrieben sind. Wir wiederholen die dann immer in allen möglichen Netflix-Serien", erklärt Noggler weiter.

"Das ist ein Bild, dass sich bei uns festgesetzt hat und das ist natürlich außerdem immer wieder festgeschrieben mit Werbe-Sujets. Das ist etwas, was wir uns wünschen, weil es eine Form der Gewohnheit ist".

Weniger "weiße Weihnacht" in Wien

Ganz ausgeschlossen ist der Schneefall im Winter in Wien aber nicht: "Es wird immer wieder weiße Weihnachten geben, nur ist es seit den 2000er Jahren weniger geworden", so die Kuratorin im Gespräch mit "Heute".

Die Werbe- und Filmlandschaft prägt das Bild von Weihnachten und weißem Winter sehr – wird man sich hier auch den aktuellen Wetterbedingungen anpassen? "Es gibt Werbe-Sujets, die nicht mehr mit weißen Weihnachten werben. Es ist schon in den Köpfen angekommen, dass es die Veränderung gibt, aber aufgrund dessen, dass man es sehr schwer aushält, dass das so passiert ist, kehrt man gerne zu den alten Bildern zurück", so die 55-Jährige.

Weihnachtsbeleuchtung im Museum

"Es gibt Seiten dieses Winter in Wiens, die wir zeigen, die jenseits jeglicher Romantik sind. Aber man muss zeigen, dass sich die Winter im 21. Jahrhundert sehr verändert haben", so Noggler. Eine Sache, die seit Jahren gleich ist, ist die Weihnachtsbeleuchtung. Die kann man ebenfalls in der Ausstellung bewundern. Die roten XXL-Kugeln, die in der Rotenturmstraße als Weihnachtsschmuck hängen, wurden dabei auch inkludiert.

"Für die Original-Kugel hätten wir keinen Platz gehabt, die ist zu groß und zu schwer. Aber wir haben eine von einer Künstlerin nachbauen lassen, weil es bei der dunklen Jahreszeit auch um die Erhellung der Stadt geht", erklärt Noggler.

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    Instagram/xtina

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Winter in Wien haben sich durch die Klimaerwärmung verändert, wodurch weiße Weihnachten immer seltener werden
    • Die Ausstellung "Winter in Wien" im Wienmuseum thematisiert diese Veränderung und beleuchtet, wie tief das Bild von Schnee und Weihnachten in unserer Kultur verankert ist, während die Realität sich zunehmend wandelt
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