"Nichts Außerirdisches"
Top-Torjäger zu ÖFB-Streit: "Nicht Freunderlwirtschaft"
Christoph Baumgartner vergab den Matchball gegen Slowenien. Nach dem Spiel sprach er klare Worte zu den Bruchlinien im ÖFB.
"Für mich war es eines der besten, wenn nicht das beste Spiel, seit ich Teamchef bin. Über 75 Minuten kann man nicht besser spielen. Das war ein Klassenunterschied", lobte Teamchef Ralf Rangnick seine Spieler nach dem bitteren 1:1 gegen Slowenien.
Trotz Verpassen des Aufstiegs in der Nations League sah der Deutsche sportlich einen "Schritt nach vorne".
Nations-League-Finale! ÖFB-Team gegen Slowenien
"Es gab null Kontakt"
Im Konflikt mit der ÖFB-Verbandsspitze rasierte Rangnick Präsident Klaus Mitterdorfer. Seit einer Präsidiumssitzung Ende August, an der auch Rangnick teilgenommen hatte, habe er "gar kein Verhältnis" zum ÖFB-Boss. "Es gab null Kontakt."
Das bevorstehende Aus von ÖFB-Geschäftsführer Bernd Neuhold, für den sich Rangnick und mehrere Spieler stark machten, beschäftigte die Teamspieler auch nach dem letzten Länderspiel des Jahres. Mit Neuhold verhandelten die Spieler zuletzt auch Erfolgsprämien oder Verträge zu Marketingaktivitäten.
"Wir fordern nichts Außerirdisches"
Christoph Baumgartner, im Länderspiel-Jahr mit sieben Toren der Top-Torjäger, untermauerte seine Bedenken, einen wichtigen Ansprechpartner zu verlieren. "Wir fordern nichts komplett Außerirdisches, sondern es geht um eine Personalie, die für uns unfassbar wichtig ist."
Dass Neuhold nicht vom Geschäftsführer - wie von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer vorgeschlagen - zum Teammanager werden wolle, könne er nachvollziehen. Es gehe bei dem Thema auch "nicht um Freunderlwirtschaft".
Auf einen Kaffee sei er mit Neuhold noch nie gegangen. "Es geht um die Sache, dass wir ihn sehr, sehr gerne bei uns haben, weil er uns guten Input gibt und hilft."
"Wir sind nicht Real oder City"
Sportlich sieht Baumgartner positiv in die Zukunft: "Wir sind nicht Real Madrid oder ManCity, wir haben überall noch Potenzial. Aber der Grundtenor ist sehr, sehr positiv", meinte Baumgartner. "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen. Es wird positiv weitergehen mit der Truppe."
Zudem würden "unfassbare Qualitätsspieler" zurückkehren, erinnerte Baumgartner an die Kreuzbandrisse von David Alaba, Xaver Schlager und Sasa Kalajdzic. Alles stehe und falle jedoch mit der Energie im Team. "Was immer unser Steckenpferd sein wird und muss, ist die Arbeit gegen den Ball, im Gegenpressing."
Auf den Punkt gebracht
- Teamchef Ralf Rangnick lobte seine Mannschaft nach dem 1:1 gegen Slowenien und sah trotz des verpassten Aufstiegs in der Nations League einen sportlichen Fortschritt
- Im Konflikt mit der ÖFB-Verbandsspitze kritisierte Rangnick ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und betonte die Bedeutung von Geschäftsführer Neuhold für das Team, während Top-Torjäger Christoph Baumgartner die Wichtigkeit von Neuhold für die Mannschaft unterstrich und positiv in die Zukunft blickte