Nach Sturz von Assad
Tausende syrische Flüchtlinge kehren in Heimat zurück
Nach dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad in Syrien haben bereits tausende Flüchtlinge die Rückreise in ihre Heimat angetreten.
Seit dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad in Syrien vor rund drei Wochen sind nach offiziellen Angaben rund 35.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei in ihr Heimatland zurückgekehrt.
Damit hätten seit Anfang Dezember so viele Syrer das Land verlassen wie sonst in drei Monaten, sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya im Sender NTV. Die Türkei hat im weltweiten Vergleich die meisten Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgenommen.
Zurzeit leben nach Angaben von Yerlikaya noch rund 2,9 Millionen syrische Flüchtlinge im Land. Davon seien fast ein Drittel in der Türkei geborene Kinder. Diese erhalten nicht die türkische Staatsbürgerschaft, sondern haben wie ihre Eltern vorübergehenden Schutzstatus.
Ukraine und Syrien nehmen Beziehungen wieder auf
Die Ukraine und Syrien wollen unterdessen nach Jahren der diplomatischen Eiszeit eine "strategische Partnerschaft" aufbauen. Es werde Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene geben, sagte Asaad al-Schaibani, Syriens Außenminister der neuen Übergangsregierung, nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen, Andrij Sybiha.
An dem Treffen in der syrischen Hauptstadt nahm auch der syrische De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa teil. Er ist Anführer der islamistischen Aufständischen, die den Staatschef Baschar al-Assad gestürzt haben. Assad hatte über viele Jahre engste Verbindungen nach Russland, wo er vor Wochen auch Zuflucht gefunden hat.
Sybiha sicherte Syrien Unterstützung zu. Bereits am Mittwoch sollen LKW mit 500 Tonnen ukrainischen Mehls in Syrien eintreffen, sagte er.
Diplomatische Beziehungen 2022 abgebrochen
Im Gegenzug gehe Kiew davon aus, dass sich die neue Führung unter Führung der Islamisten an internationales Recht halte und die unter Syriens gestürzten Machthaber al-Assad vollzogene Anerkennung der völkerrechtswidrigen russischen Annexion ukrainischer Gebiete rückgängig mache. Er erinnerte daran, dass sowohl Syrien als auch die Ukraine unter Russland und dem Iran gelitten hätten.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und der Ukraine wurden 2022 abgebrochen. Auslöser war unter anderem Syriens Anerkennung der Separatistengebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten.
Während der Assad-Herrschaft war Russland die wichtigste Schutzmacht Syriens. Nicht zuletzt dank des russischen Militäreinsatzes gelang es ihm mit seinen Anhängern bis zu seinem Sturz rund zwei Drittel des Landes zu kontrollieren. Die russische Regierung distanzierte sich zuletzt vom gestürzten Assad.
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Auf den Punkt gebracht
- Seit dem Sturz von Baschar al-Assad in Syrien vor rund drei Wochen sind etwa 35.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei in ihre Heimat zurückgekehrt.
- Gleichzeitig haben die Ukraine und Syrien beschlossen, nach Jahren der diplomatischen Eiszeit eine "strategische Partnerschaft" aufzubauen, um ihre Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene zu stärken.