"PR-Coup"

SPÖ sieht Rudi Fußi als "Spaßkandidat"

Eine Kampfabstimmung gegen SPÖ-Chef Andreas Babler: Das ist das Ziel von PR-Berater Rudi Fußi. Die Partei blickt dieser Ankündigung gelassen entgegen.

Robert Zwickelsdorfer
SPÖ sieht Rudi Fußi als "Spaßkandidat"
PR-Berater Rudi Fußi will gegen Andreas Babler in eine Kampfabstimmung gehen.
Günther Pichlkostner / First Look / picturedesk.com

Rudi Fußi ist "empört": Und zwar darüber, dass man in der SPÖ aktuell nur daran denke, welchen Job man in einer kommenden Bundesregierung bekommen könnte. So zitierte die "Kronen Zeitung" am Montagabend einen Vertrauten des PR-Beraters und SPÖ-Mitglieds. Deshalb will er in eine Kampfabstimmung gegen den amtierenden Parteichef Andreas Babler gehen.

SPÖ bricht ihr Schweigen

Am Montag wollte die SPÖ noch nichts zu den Plänen sagen. Am Dienstag war das anders. Auf "Heute"-Anfrage heißt es aus der Partei: "Rudi Fußi hat medial verkündet, für den SPÖ-Vorsitz kandidieren zu wollen. Die vielen parteipolitischen Stationen Fußis, die von der ÖVP über das Liberale Forum bis zum Team Stronach reichen, sind bekannt. Aktuell ist er Mitglied der SPÖ. Sich jetzt als SPÖ-Chef bewerben zu wollen, scheint vor allem ein PR-Coup zu sein."

Sich jetzt als SPÖ-Chef bewerben zu wollen, scheint vor allem ein PR-Coup zu sein.
SPÖ-Stellungnahme zur geplanten Gegenkandidatur von Rudi Fui

PR-Berater braucht 10 % der SPÖ-Mitglieder für Kampfabstimmung

Dennoch sei es das Recht Fußis, als Mitglied eine Direktwahl einzufordern, so die SPÖ, in der man an die Regeln für eine solche Direktwahl erinnert: Damit es überhaupt dazu kommen kann, müssen Fußi – oder jeden anderen Kandidaten – innerhalb eines Quartals mindestens zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder (also knapp 14.000) aus zumindest vier Bundesländern unterstützen. Dabei dürfen aus keinem dieser Bundesland mehr als ein Drittel der Stimmen kommen.

"Diese Hürde hat den Sinn, ernsthafte Bewerberinnen oder Bewerber mit Rückhalt und Unterstützung in der Partei von reinen Spaß-Kandidaten zu unterscheiden. Erst dann wird eine Direktwahl gestartet", heißt es von der SPÖ weiter.

Regeln beim Bundesparteitag beschlossen

Diese Regeln habe man beim vergangenen Bundesparteitag im Zuge des Demokratisierungsprozesses der Partei beschlossen. Man wird also sehen, ob es Fußi tatsächlich gelingt, die notwendige Zahl an Unterstützern hinter sich zu versammeln …

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    ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • PR-Berater Rudi Fußi hat angekündigt, gegen SPÖ-Chef Andreas Babler kandidieren zu wollen, was von der SPÖ als PR-Coup betrachtet wird
    • Die Partei betont, dass Fußi mindestens zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder aus vier Bundesländern für eine Direktwahl gewinnen muss, um als ernsthafter Kandidat zu gelten
    bob
    Akt.