Jetzt spricht sie über Panne

Schilling im ORF blamiert: "Mein Kopf war absolut leer"

ORF-Satiriker Peter Klien führte Lena Schilling ausgerechnet mit einer EU-Frage voll aufs Glatteis. Jetzt äußert sie sich öffentlich dazu.

Roman Palman
Schilling im ORF blamiert: "Mein Kopf war absolut leer"
"Um Gottes Willen. Jetzt wird's peinlich" – Lena Schilling patzte bei EU-Frage im ORF.
Screenshot ORF

"Um Gottes Willen! Jetzt wird's peinlich. Bitte kann ich einen Telefonjoker haben?" – die vermeintlich einfachen Fragen zur Euro-Einführung bzw. der EU-Mitgliedschaft Norwegens ließen Lena Schilling feste aufplattln. Noch voller Freude, kurz zuvor zur neuen EU-Spitzenkandidatin der Grünen gewählt worden zu sein, war sie plötzlich gegenüber ORF-Satiriker Peter Klien völlig blank.

Apropos: Norwegen ist nicht bei der EU. Schilling reagierte auf die Auflösung mit peinlich berührtem Schweigen. Die Szene aus "Gute Nacht Österreich" sorgte landesweit für Aufregung. Das zugeschriebene Unwissen brachte der 23-Jährigen heftige Kritik ein. Als EU-Parlaments-Aspirantin solle sie doch zumindest alle EU-Staaten kennen, so der Tenor.

Inzwischen hat Schilling wieder zu Wort gefunden und meldete sich dazu auf Instagram: "Fehler passieren. Heute kann ich schon drüber lachen!"

Sie sei nach einem der größten und anstrengendsten Tage ihrer politischen Karriere in Peter Klien gelaufen, der ihr auch gleich ein Quiz gestellt habe. Als die Norwegen-Frage kam, sei sie nur dagestanden: "Stimmt das? Nein. Oder... keine Ahnung. Totales Blackout. Mein Kopf war einfach absolut leer", schildert sie den Moment. Es sei "extrem peinlich" gewesen.

Die 23-Jährige beteuert, dass sie unter normalen Umständen "natürlich" die richtige Antwort gewusst hätte. "Vor allem, das Gschissenste daran ist wahrscheinlich, dass ich erst vor ein paar Monaten eine Uni-Arbeit darüber geschrieben habe. Das heißt, ich hätte es wirklich wissen sollen." Passiert sei aber passiert, sie versuche die peinliche Panne mit Humor zu nehmen. 

Lena Schilling will ihren kognitiven Ausfall mit Humor nehmen.
Lena Schilling will ihren kognitiven Ausfall mit Humor nehmen.
Screenshot ORF

"Wir haben alle in Massen geliefert"

Rückendeckung bekommt sie dabei von der Grünen Klubchefin Sigi Maurer. Sie wurde selbst von dem ORF-Reporter sozusagen mit dem Mikro überfallen – "Siemens oder Novomatic?" – und rückte Samstagabend zur Verteidigung ihrer jungen Parteikollegin aus.

"Siemens oder Novomatic?" Sigi Maurer will den Grünen auch nach Regierungsende erhalten bleiben.
"Siemens oder Novomatic?" Sigi Maurer will den Grünen auch nach Regierungsende erhalten bleiben.
Screenshot ORF

"Um ehrlich zu sein, alle Politiker:innen denken sich bei Annäherung von Peter Klien 'Oh shit, wie peinlich wird's heute', und wir haben alle in Massen geliefert [...] Ich jedenfalls.", schreibt die gebürtige Tirolerin auf X. Nachsatz: "Jedenfalls die, die nicht davonrennen oder ihn in den Schwitzkasten nehmen lassen". 

Auch langjährigen Profi-Politikern würde nicht immer alles auf Anhieb einfallen, "schon gar nicht bei der Klien'schen Frageweise", fügte Maurer noch hinzu und bekräftigte: "Mir hätte das genauso passieren können. Fehler passieren, man stelle sich vor, auch einer jungen Frau. Du rockst, Lena Schilling".

Wunderbaum für Gewessler

Die routinierteren Grünen versuchten jedenfalls im Angesicht Kliens, mit einer Schmähoffensive mögliche Reinleger zu umschiffen.

"Nach wie vielen Jahren fühlt [ihre Regierungszeit] sich an?", wollte der bissige ORF-Satiriker etwa von der seit Jänner 2020 amtierenden Klimaministerin wissen. Leonore Gewessler gab bemüht Konter: "Wenn ich mir die Fotos von vor der Angelobung und jetzt ansehe, dann schauts nach mehr aus. Aber es ist jeden Tag eine Freude." Nachsatz: "Des glauben's mir jetzt ned, gell?!"

ORF-Satiriker Peter Klien überreichte Leonore Gewessler einen Wunderbaum.
ORF-Satiriker Peter Klien überreichte Leonore Gewessler einen Wunderbaum.
Screenshot ORF

Selbst als der ORF-Star dann einen Wunderbaum zückte – "Es soll ja energiespendend sein, einen Baum zu umarmen" – stand auch ihr kurz die Genervtheit ins Gesicht geschrieben. Sie fasste sich aber schnell:  "Das ist sehr lieb", bedankte sie sich, da sie aber kein Auto habe, wisse sie nicht wo sie den aufhängen solle. Kliens trockene Antwort: "Einfach um den Hals."

Kogler: "Habe nicht gewusst, dass ich Sportminister bin"

"Wo ist jetzt die schwierige Frage des sagenumwobenen Dr. Klien?", forderte Vizekanzler Werner Kogler forderte sein Glück heraus. Der TV-Satiriker gab diese nämlich direkt zurück: "Jo...", presste der Grünen-Chef noch hervor, schaute ratlos um sich.

Vizekanzler Werner Kogler "wusste nicht, dass ich Sportminister bin".
Vizekanzler Werner Kogler "wusste nicht, dass ich Sportminister bin".
Screenshot ORF

Auch er übte sich im Versuch, mit Humor zu überzeugen. "Nein, ich habe nicht gewusst, dass ich Sportminister bin", gab Kogler auf die entsprechende Frage mit einem Lächeln zurück: "Manchmal lass ich mich dabei ertappen, wenn ich doch sehr häufig Sportveranstaltungen besuche, dann klopft mir manchmal wer auf die Schulter 'Gut, dass Sie das gefördert haben'". 

"Letzte Generation jemals in Regierung"

Zum Ende seines Beitrags rechnete Klien mit der gesamten Partei schonungslos ab: "Das wars hier von der letzten Generation – der letzten Generation der Grünen, die es jemals in eine Regierung geschafft haben wird."

Immerhin, die Grünen ließen ihn unversehrt ziehen. Bei einer anderen Partei wurde Klien auch schon mal tätlich grob hinausbefördert:

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
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    Akt.