Große "Heute"-Umfrage

Grüne Schilling führt EU-Ranking an, polarisiert stark

Am 9. Juni wählen wir unsere 20 Abgeordneten zum EU-Parlament. "Heute" weiß, wie die Spitzenkandidatin und die Spitzenkandidaten performt haben.

Robert Zwickelsdorfer
Grüne Schilling führt EU-Ranking an, polarisiert stark
Lena Schilling, Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl
Helmut Graf

Die Europawahl 2024 ist mittlerweile die siebente Direktwahl zum Europäischen Parlament in Österreich. Nach einer Erhöhung der Mandatszahl von 705 auf 720 stellt Österreich künftig 20 statt 19 Abgeordnete. Die Österreicher haben dabei die Wahl zwischen vier männlichen Spitzenkandidaten und einer Frontfrau. Für "Heute" hat Unique Research" 500 Österreicher online befragt, wie sie die Performance der fünf in den vergangenen beiden Wochen bewerten (maximale Schwankungsbreite ±4,4 %). Das spannende Ergebnis: 

Grüne Aktivistin liegt an erster Stelle

Die 23-jährige Klimaaktivistin Lena Schilling aus Wien Meidling, die für die Grünen ins Rennen geht, ist 15 % der Befragten positiv aufgefallen. Das ist der Bestwert, er liegt aber innerhalb der Schwankungsbreite. Auf der anderen Seite gaben 29 % der Befragten an, dass ihnen Schilling negativ aufgefallen sei. Das wiederum ist der zweitschlechteste Wert hinter FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky. Die beiden polarisieren damit am meisten. Der Freiheitliche ist allerdings nur 10 % der Befragten positiv in Erinnerung.

Die EU-Wahl 2024 in Österreich
Die EU-Wahlen finden in Österreich am 9. Juni statt. Lena Schilling (23) ist die einzige weibliche Spitzenkandidatin. Die übrigen vier sind Männer. Die ÖVP schickt ihren Nationalratsabgeordneten und außenpolitischen Sprecher Reinhold Lopatka (64) ins Rennen, bei der SPÖ führt wieder Andreas Schieder (54) die Kandidatenliste an. Er sitzt seit 2019 im EU-Parlament. Auch die FPÖ ändert den Frontmann nicht: Harald Vilimsky (57) soll die guten Umfragewerte ins Ziel bringen. Seit Samstag steht auch der Neos-Listenerste fest: Es ist der langjährige Journalist und Quereinsteiger im Nationalrat Helmut Brandstätter. Mit 68 Jahren ist er der Senior in dieser Riege.

Als letztes nominiert wurde Helmut Brandstätter für die Neos. Der 68-jährige, langjährige Journalist – er ist auch der älteste Spitzenkandidat – sitzt seit 2019 für die pinke Partei im österreichischen Nationalrat. In der "Heute"-Umfrage ist er 14 % positiv und 18 % negativ aufgefallen. Das ist ein Saldo von –4 und damit der beste Wert der fünf Abgefragten.

Sowohl SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder als auch sein ÖVP-Konkurrent Reinhold Lopatka – beides ehemalige Staatssekretäre – kommen an diese Werte nicht heran. Schieder schneidet aber mit 13 % Positiv- und 19 % Negativnennungen noch besser ab als der frühere Generalsekretär der Volkspartei.

Polit-Experte und Meinungsforscher Peter Hajek
Polit-Experte und Meinungsforscher Peter Hajek
Helmut Graf
Lena Schilling und Harald Vilimsky polarisieren mehr als der Mitbewerb. Das muss für die beiden nicht von Nachteil sein.
Peter Hajek
Meinungsforscher und Politik-Experte, "Unique Research"

Meinungsforscher Peter Hajek analysiert dieses Ergebnis im Gespräch mit "Heute": Im Grunde genommen haben alle Spitzenkandidaten eins ehr ähnliches Feedback von den Wählern bekommen. Lena Schilling und Harald Vilimsky polarisieren mehr als der Mitbewerb, was für die beiden nicht von Nachteil sein muss."

ÖVP muss Platz eins verteidigen

Zur Erinnerung die Ausgangslage aus dem Jahr 2019: Damals erreichte die ÖVP – in der Hochzeit der Ära Kurz – 34,55 % und kam auf sieben Mandate. Das trauen Meinungsforscher den Türkisen heuer bei weitem nicht mehr zu.  Abgeschlagen auf Platz zwei landete die SPÖ mit 23,89 % und fünf Mandaten. Die Freiheitlichen lagen mit 17,20 % nur knapp vor den Grünen (14,08 %). Beide ergatterten damit je drei Sitze im EU-Parlament. Dieses Rennen dürfte heuer anders ausgehen. Die Neos blieben vor fünf Jahren mit 8,44 % einstellig.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    bob
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