Grüne EU-Kandidatin
"Jetzt wirds peinlich"! Schilling blamiert sich im ORF
Lena Schilling will ins EU-Parlament einziehen, doch gegenüber ORF-Satiriker Peter Klien gab sie sich schmerzhafte Blöße, was ihr EU-Wissen anging.
Peter Klien führte in seiner Satire-Show "Gute Nacht Österreich" dieses Mal die Grünen auf ihrem eigenen Bundeskongress mächtig vor. Während Klimaministerin Leonore Gewessler und Vizekanzler Werner Kogler sich sichtlich auf den spitzzüngigen ORF-Reporter vorbereitet wähnten, legte die frisch zur EU-Spitzenkandidatin gewählte Lena Schilling (23) bei ihrem Interview einen schmerzlichen Bauchfleck hin.
Das Jahr der Euro-Einführung in Österreich konnte sie auch wegen ihres speziellen Nachnamens exakt benennen: "Das war lustig. 2002 ist er in Österreich eingeführt worden, aber 2001 gab es einen Zeitungsartikel, weil ich der jüngste Schilling war, der noch geboren wurde. Das war mein großer erster Auftritt", gab sie gut gelaunt zurück.
Doch schon die nächste Frage führte die junge Grüne aufs Glatteis: "Wann ist der Euro in Norwegen eingeführt worden?" – "Uh! Da erwischen Sie mich am falschen Fuß, das weiß ich leider gerade nicht", antwortete sie noch lachend, roch aber doch die Fangfrage: "Noch gar nicht, oder?"
Klien fuhr mit ihr Schlitten: "Ist Norwegen bei der EU?" Blank aber authentisch fiel die Reaktion der neuen EU-Spitzenkandidatin aus: "Um Gottes Willen! Jetzt wird's peinlich. Bitte kann ich einen Telefonjoker haben?" Der ORF-Reporter klärte daraufhin selbst auf: Norwegen ist nicht bei der EU. Schilling antwortete mit peinlich berührtem Schweigen.
Wunderbaum für Gewessler
Ihre routinierten Parteifreunde versuchten sich an einer Schmähoffensive, um mögliche Reinleger zu umschiffen.
"Nach wie vielen Jahren fühlt [ihre Regierungszeit] sich an?", wollte Klien etwa von der seit Jänner 2020 amtierenden Klimaministerin wissen. Gewessler gab bemüht Konter: "Wenn ich mir die Fotos von vor der Angelobung und jetzt ansehe, dann schauts nach mehr aus. Aber es ist jeden Tag eine Freude." Nachsatz: "Des glauben's mir jetzt ned, gell?!"
Selbst als der ORF-Star dann einen Wunderbaum zückte – "Es soll ja energiespendend sein, einen Baum zu umarmen" – stand auch ihr kurz die Genervtheit ins Gesicht geschrieben. Sie fasste sich aber schnell: "Das ist sehr lieb", bedankte sie sich, da sie aber kein Auto habe, wisse sie nicht wo sie den aufhängen solle. Kliens trockene Antwort: "Einfach um den Hals."
Kogler: "Habe nicht gewusst, dass ich Sportminister bin"
"Wo ist jetzt die schwierige Frage des sagenumwobenen Dr. Klien?", forderte Vizekanzler Kogler forderte sein Glück heraus. Der TV-Satiriker gab diese nämlich direkt zurück: "Jo...", presste der Grünen-Chef noch hervor, schaute ratlos um sich.
Auch er übte sich im Versuch, mit Humor zu überzeugen. "Nein, ich habe nicht gewusst, dass ich Sportminister bin", gab Kogler auf die entsprechende Frage mit einem Lächeln zurück: "Manchmal lass ich mich dabei ertappen, wenn ich doch sehr häufig Sportveranstaltungen besuche, dann klopft mir manchmal wer auf die Schulter 'Gut, dass Sie das gefördert haben'".
"Letzte Generation jemals in Regierung"
Klubchefin Sigi Maurer wiederum musste bei der ungenierten Frage Kliens "Siemens oder Novomatic?" selbst laut loslachen. Sie stellte klar, auch nach Ende der Regierungszeit bei den Grünen bleiben zu wollen: "Das wär mal der Plan".
Zum Ende seines Beitrags rechnete Klien mit der gesamten Partei schonungslos ab: "Das wars hier von der letzten Generation – der letzten Generation der Grünen, die es jemals in eine Regierung geschafft haben wird."
Immerhin, die Grünen ließen ihn unversehrt ziehen. Bei einer anderen Partei wurde Klien auch schon mal tätlich grob hinausbefördert: