Perplexity AI hat sich ursprünglich als Recherche-KI einen Namen gemacht. Es war der erste KI-Chatbot, der aufs Internet zugreifen konnte, um an aktuelle Informationen zu kommen. Das erlaubte der KI, komplexe, vielschichtige Fragen mit aktuellen Quellen zu beantworten und vor allem zu belegen. Sozusagen "Googeln auf Steroiden".
Jetzt haben die Macher von Perplexity den Schritt vom Chatbot zum vollwertigen, digitalen Assistenten gewagt. Er integriert Apps und verarbeitet Text, Sprache und Bilder.
Im Gegensatz zu den altbekannten digitalen Assistenten wie "Siri" oder "Alexa" kann der "Perplexity Assistant" auf deine Kamera zugreifen, um den Bildschirm oder Objekte zu erkennen oder sogar Text zu analysieren. Er kann mit Apps kommunizieren und z. B. in Uber, Spotify und Kalenderanwendungen direkt Befehle ausführen. Das eröffnet Anwendungsmöglichkeiten wie aus Star Trek. Hier zwei Beispiele:
„Kannst du den ersten Song aus dem Barbarenfilm mit Arnold Schwarzenegger aus den 80ern abspielen?“
"Perplexity Assistant" sucht daraufhin nach dem richtigen Film und spielt den korrekten Song von "Conan the Barbarian" auf Spotify ab.
Du machst via den Assistenten einen Screenshot von den Inhaltsstoffen eines Produkts und sprichst:
„Kannst du die Inhaltsstoffe auslesen und dann eine E-Mail an [email protected] schreiben mit diesen Inhaltsstoffen?“
"Perplexity Assistant" liest den Text der Inhalte aus dem Screenshot aus und kopiert ihn in eine E-Mail an Max Mustermann.
Mit einem Wisch übers Handy das ganze Wissen der Menschheit zur Verfügung zu haben und es zudem erklärt zu bekommen – das ist seit heute Realität. Der Assistent hat das Potenzial, seinen Usern sehr viel Zeit zu sparen. So lässt man sich z. B. schwierige Themen erklären, ohne selbst zeitintensive Nachforschungen zu betreiben. Die Nutzung ist sehr komfortabel, man kann in 15 Sprachen kommunizieren. Dazu gehört Schweizerdeutsch, auch wenn es nicht immer zu 100 Prozent klappt.
Wünschenswert wäre vor allem eine Veröffentlichung auf iPhone. Zurzeit gibt es "Perplexity Assistant" nur auf Android. Laut Aussagen eines Unternehmenssprechers ist Perplexity bereit, die App auch für iOS-Geräte verfügbar zu machen, sobald Apple die notwendigen Berechtigungen erteilt.
Die normale Perplexity-App ist zwar kostenlos, es wird jedoch ein Perplexity-Pro-Abo für die Nutzung des digitalen Assistenten benötigt. Dieses kostet ca. 20 Euro pro Monat.
Der Assistent ist bei sehr komplexen Aufgaben noch nicht perfekt zuverlässig. Updates könnten das bald beheben. Schön wäre auch eine Hotword-Aktivierung (z. B. "Hey Perplexity!") Noch muss man von der Ecke des Bildschirms nach innen streichen, um ihn aufzurufen.
Perplexity ist nicht alleine, im Gegenteil. Samsung hat kürzlich die Integration von Googles Gemini-Assistenten im neuen Handy präsentiert und OpenAI arbeitet an "Operator". Einem noch in Beta befindlichen Dienst für Pro-Nutzer.
Das alles deutet darauf hin, wo unsere gemeinsame digitale Reise hingeht: KI-Agenten. Das sind künstliche Intelligenzen, die uns nicht nur Antworten auf Fragen liefern, sondern für uns Arbeiten erledigen.
Perplexity ist eine spannende Vorschau auf diese Zukunft mit KI. Doch wie gut die neue Technologie wirklich im Alltag funktioniert, muss sich noch zeigen.