Am Mittwochvormittag rückte die Volkspartei mit einem neuen Angebot an die FPÖ aus. Im Streit um das Innenministerium wurde den Freiheitlichen ein eigenes Asyl-Ministerium angeboten – im Gegenzug sollten jedoch das Innenressort und das Finanzministerium an die ÖVP gehen. Sollten die Blauen weiterhin am Finanzressort festhalten wollen, bietet die ÖVP einen blauen Asyl-Staatssekretär in einem ÖVP-geführten Innenministerium an.
Nur kurz darauf reagierten die Freiheitlichen via Aussendung: ""Ein Verbleib des Finanzministeriums bei der ÖVP würde bedeuten, dass die für die finanzielle Schieflage verantwortliche Partei dort weiterarbeiten kann", heißt es in einer Aussendung. "Dass die FPÖ das Finanzministerium übernimmt und in enger Abstimmung mit dem Bundeskanzler die notwendige Budgetsanierung vorantreibt, ist das Gebot der Stunde", stellten die Blauen klar.
Laut "Heute"-Informationen soll nun ein Telefonat zwischen Herbert Kickl und Christian Stocker im Laufe des Vormittags Klarheit schaffen.
In den Mittagsstunden kommentierte NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger die aktuellen Entwicklungen. In einem Wut-Posting auf X/Twitter nahm sie sich kein Blatt vor den Mund: "Wirklich bemerkenswert. Die Dreierverhandlungen war damals verfahren, Reformen waren nicht möglich. Konsequenterweise haben wir gesagt: Inhalt geht vor Posten."
Nun habe Meinl-Reisinger den Eindruck: "Es sind haarsträubende, teilweise wirklich bedenkliche Dinge am Tisch, aber es geht nur noch um Posten", tobte sie. Und FPÖ-Chef Herbert Kickl mache "weinerliche Videos a la 'Mimimi, die ÖVP wars'". Ein Clown-Emoji rundete das wütende Posting der NEOS-Chefin ab.
Noch am Dienstag appellierte Meinl-Reisiginer in einem Videostatement an die ÖVP. Es sei noch nicht zu spät, einen anderen Weg einzuschlagen. "Niemand muss einen rachsüchtigen Kanzler Kickl zulassen", sagte sie. Die Pinken seien grundsätzlich bereit, wieder Gespräche zu führen – "auch zu dritt". Und auch in einer eventuell "moderierenden Rolle". Die SPÖ müsse dann aber "in die Mitte rücken".