Steuererhöhung nur für Autos

"Melkkühe der Nation" – Autofahrer-Wut auf Gewessler

Wegen der steigenden CO₂-Steuer wird Benzin in wenigen Wochen wieder erheblich teurer. Branchenexperte Gerhard Lustig ortet ein Versagen der Politik.

Nicolas Kubrak
"Melkkühe der Nation" – Autofahrer-Wut auf Gewessler
Gerhard Lustig schießt im "Heute"-Talk gegen die Politik. Ministerin Gewessler habe der Autowirtschaft "viel Schaden" zugefügt.
privat/picturedesk.com/"Heute"-Montage

Derzeit kostet im Österreich-Schnitt ein Liter Super 1,501 Euro, Diesel kommt auf 1,508 Euro. Damit liegt der Preis auf dem Niveau von vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine. Doch mit dem Sprit-Eldorado ist es bald wieder vorbei, denn das Tanken wird wieder teurer.

Mit Jahreswechsel wird die CO₂-Steuer planmäßig erhöht. Derzeit macht diese 2022 eingeführte Extra-Steuer 12,3 Cent pro Liter Benzin und 13,5 Cent bei Diesel aus. Ab 2025 soll die CO₂-Steuer von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht werden. Der Sprit wird dann automatisch teurer – "Heute" berichtete.

"Autofahrer sind Melkkühe der Nation"

Österreich ist ein Hochsteuerland – insbesondere für Autos. Laut einer Erhebung des Europäischen Verbandes der Automobilhersteller liegt Österreich in der EU auf Platz 2 bei den Steuern auf eigene Auto. Pro Kraftfahrzeug und Jahr werden im Schnitt 2.678 Euro an Steuern und Abgaben fällig, nur in Belgien zahlen Autofahrer mehr.

Warum ist Österreich für Autofahrer so teuer? "Heute" sprach diesbezüglich mit dem Branchenexperten und Fachjournalisten Gerhard Lustig. Laut ihm hat die Politik der letzten Jahre – insbesondere unter grüner Beteiligung – massiv dazu beigetragen. "In der Politik war es lange Mode, das Auto zu verteufeln", sagte er. "Autofahrer sind die Melkkühe der Nation – sie werden in ihrer Ausübung weiter bedrängt", resümierte der Experte.

"Autofahrer sind die Melkkühe der Nation", so Gerhard Lustig.
"Autofahrer sind die Melkkühe der Nation", so Gerhard Lustig.
privat

"Gewessler hat viel Schaden angerichtet"

Unter Türkis-Grün und der zuständigen Verkehrsministerin Leonore Gewessler habe sich die Lage noch einmal verschärft. "Sie hat der Autowirtschaft massiven Schaden zugefügt und in ihrer ideologischen Konzeptlosigkeit sehr viel Schaden angerichtet, der schwer zu reparieren sein wird. Als Person ist sie in keinster Weise zu kritisieren, aber als Politikerin ist sie extremes Gift für die Wirtschaft gewesen", rechnete Lustig ab.

Als Politikerin ist sie extremes Gift für die Wirtschaft gewesen.
Gerhard Lustig
blickt kritisch auf die Amtszeit von Verkehrsministerin Leonore Gewessler zurück

Auto-Volksbegehren gestartet

Der Experte hat das "Autovolksbegehren – Kosten runter!" gestartet und darin konkrete Forderungen formuliert. So sollen Autosteuern um 25 Prozent gesenkt werden, was durchschnittlich 670 Euro Einsparung bedeuten würde. Weiters fordert Lustig einen Reparaturbonus für Autos, die älter als fünf Jahre sind. "Hier könnten auch gezielt Arbeiten zur Senkung von Verbrauch und Ausstoß gefördert werden", sagte er. Letztlich will er einen "Masterplan zur Parkraumbewirtschaftung.

Im Gespräch erklärte Lustig, dass man aktuell 45.000 Unterstützungserklärungen gesammelt habe, weit mehr als die gesetzliche Hürde von 8.000. Damit das Volksbegehren im Parlament behandelt wird, braucht es insgesamt 100.000 Unterschriften, hier hat Lustig bereits fast die Hälfte erreicht.

Laut Lustig habe das "Autovolksbegehren" bereits 45.000 Unterstützungserklärungen erreicht.
Laut Lustig habe das "Autovolksbegehren" bereits 45.000 Unterstützungserklärungen erreicht.
Screenshot autovolksbegehren.at

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Wegen der bevorstehenden Erhöhung der CO₂-Steuer wird Benzin in Österreich bald wieder teurer, was zu erheblicher Kritik von Autofahrern und Experten führt
    • Branchenexperte Gerhard Lustig kritisiert die Politik, insbesondere Verkehrsministerin Leonore Gewessler, und hat ein Volksbegehren gestartet, um die Autosteuern zu senken und einen Reparaturbonus für ältere Fahrzeuge einzuführen
    nico
    Akt.