Welche Rolle Kurz spielte
Mastermind des Pilnacek-Tonbands packt alles aus
Der Urheber des Sobotka belastenden Tonbands hat sich nun öffentlich dazu bekannt. Sein Motiv: Den Druck der ÖVP auf die Justiz belegen.
Nun ist es also raus: Christian Mattura, ein Unternehmer aus dem Dunstkreis des früheren BZÖ, ist für die Pilnacek-Aufnahme verantwortlich. "Ich habe den Herrn Pilnacek damals aufgenommen", packt er im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" aus. Er habe den Ex-Spitzenbeamten schon länger gekannt. "Und als er dann an diesem Abend angefangen hat, über die ÖVP zu reden, habe ich mich dazu hinreißen lassen und habe den Knopf gedrückt. Das gebe ich zu." Der 38-Jährige stand 2008 auf Listenplatz 126 des BZÖ bzw. auf Platz 9 der NÖ-Landesliste.
Sein Motiv? Er wollte das Vorgehen der ÖVP, Druck auf die Justiz auszuüben, belegen. Eigentlich sei die private Aufnahme nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Wie kam es also dann doch dazu? Ex-Kanzler Sebastian Kurz habe in seinem Prozess am Tag nach dem Tod Pilnaceks genau das für "Bashing" gegen die WKStA verwendet. Einem deutschen Unternehmer, der damals ebenfalls am Tisch gesessen ist und von der Aufnahme wusste, sei dann der Kragen geplatzt. "Er hat mich angerufen und gesagt: Spiel das raus."
"Keine Ahnung, wie die auf den kommen"
Rachegelüste oder Ähnliches gab es nicht, zu Pilnacek pflegte der Unternehmer ein eher freundschaftliches Verhältnis, sagt er den "SN" weiter. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hingegen deutete bei einer Pressekonferenz an, Stefan Petzner könnte dahinter stecken. "Der hat damit überhaupt nichts zu tun. Kein Ahnung, wie die auf den kommen", so Mattura nüchtern.
Auch den Vorwurf, dass es sich um eine illegale Aufnahme handele, weist er zurück. "Meiner Meinung nach ist es nicht verboten, weil es um die Aufklärung einer Straftat geht. In einem Rechtsstaat sollte nun die Staatsanwaltschaft gegen jene ermitteln, die Druck auf die Justiz ausüben."
Sobotka sollte seiner Meinung nach jedenfalls klar zurücktreten. Außerdem: "Die Totenruhe hat als Erstes Sebastian Kurz gestört", verteidigt er sich.
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