Harald Vilimsky zu "Heute"

"Maßlose Provokation des ORF": FP-Mann platzt Kragen

FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky zeigt dem ORF die rote Karte. Die Programmgestaltung sieht er angesichts der EU-Wahl als "Provokation".

Nicolas Kubrak
"Maßlose Provokation des ORF": FP-Mann platzt Kragen
Harald Vilimsky kritisiert den ORF für seine Programmgestaltung: "ORF1 ist eine Soap-Opera nach der nächsten."
Helmut Graf

Die EU-Wahl steht schon vor der Tür: In weniger als zwei Wochen werden die Österreicher zur Wahlurne gebeten und können somit an der Zukunft der Union mitentscheiden. Für die Unentschlossenen gibt es zahlreiche TV-Konfrontationen zwischen den Spitzenkandidaten.

Im ORF finden seit 21. Mai 1-gegen-1-Duelle statt – diese werden allerdings nachmittags im Spartensender ORF III übertragen. Wer nach Konfrontationen in der Prime-Time sucht, wird beim Öffentlich-Rechtlichen nicht bedient.

"Vielleicht wollte man es wegdrängen"

Für den FPÖ-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky ein untragbarer Zustand: "Ich erachte das als maßlose Provokation des ORF", ärgerte er sich im "Heute"-Interview. Der ORF betone immer wieder den Stellenwert von Europa, Wahlen und Demokratie – "und er versteckt die wichtigsten Duelle im Nachmittagsprogramm im quotenärmsten Kanal".

VIDEO: FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky mit harter ORF-Kritik

Als einen möglichen Grund ortet Vilimsky die letzten EU-Wahlen und die dazugehörigen Duelle 2019. "Ich habe in den spontan durchgeführten Marktforschungsumfragen fast alle Duelle gewonnen und vielleicht wollte man es diesmal wegdrängen", vermutet Vilimsky. "Oder vielleicht schämt man sich für die Kandidaten – von Lopatka bis Schieder".

Der Freiheitliche fordert, dass die Duelle im ORF1-Hauptabendprogramm übertragen werden. "Wir haben eine Demokratie, wir wollen die Wahlbeteiligung heben. Der Wähler soll bei seiner Entscheidungshilfe – sofern er sich des ORF bedient – einen prominenten Sendeplatz wiederfinden", sagte Vilimsky zu "Heute".

"Brauche ich nicht, interessiert mich nicht"

Der FP-Kandidat zahlt im Vergleich zu Parteichef Kickl sehr wohl die Haushaltsabgabe ("das ist Gesetzeslage"), hält aber nicht viel von der Programmgestaltung. Als "Infonaut" sei Vilimsky in vielen Netzwerken und Foren unterwegs, die ZIB2 schaut er allerdings nicht – Begründung: "Es ist ein träges Format".

"ORF1 ist eine Soap-Opera nach der nächsten. Brauche ich nicht, interessiert mich nicht", kritisierte er. Er stelle sich sein Programm lieber selber zusammen und wolle sich nicht vom ORF abhängig machen, so der Politiker. Seine Idee für den Öffentlich-Rechtlichen: "Lebendiger, besser gestalten".

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>03.07.2024: Irre Szenen in Wien! Schlägerei beim Public Viewing</strong>. Nachdem die Türkei nach nur 59 Sekunden beim EM-Achtelfinale das 1:0 gegen Österreich geschossen hat, lagen beim Public Viewing die Nerven blank. <a data-li-document-ref="120045853" href="https://www.heute.at/s/irre-szenen-in-wien-schlaegerei-beim-public-viewing-120045853">Mehr hier &gt;&gt;&gt;</a>
    03.07.2024: Irre Szenen in Wien! Schlägerei beim Public Viewing. Nachdem die Türkei nach nur 59 Sekunden beim EM-Achtelfinale das 1:0 gegen Österreich geschossen hat, lagen beim Public Viewing die Nerven blank. Mehr hier >>>
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky kritisiert den ORF für die Programmgestaltung der TV-Konfrontationen vor der EU-Wahl, die seiner Meinung nach eine "maßlose Provokation" darstellt
    • Er fordert, dass die Duelle im Hauptabendprogramm auf ORF1 übertragen werden, da die aktuellen Übertragungen im Spartensender ORF III stattfinden
    • Vilimsky zeigt sich unzufrieden mit dem ORF und hält nicht viel von dessen Programmgestaltung, da er seine Programme selbst zusammenstellt und die ZIB2 nicht schaut
    nico
    Akt.